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Freitag,
25.04.
Nach einer kurzen Nacht wegen einer Geburtstagsfeier und einem Frühstück fahre ich mit dem Corsa und der Guzzi auf dem Hänger (den haben Martina und ich am Vortag noch beladen) Martina abholen. Das Rheintal hinunter bis zum Hotel Tanne in Fischingen haben wir keinen Stau bei bedecktem, leicht regnerischem Wetter. Wir laden noch die Guzzi ab, können Hänger und Corsa auf dem Parkplatz des Rathauses abstellen und gehen spazieren. Leider erwischt uns auf dem Rückweg noch der Regen, und wir kommen etwas nass in der Unterkunft an. Das Abendessen ist bei mir gebratene Leber im Weingut Fünfschilling im Ort. |
Samstag, 26.04. Wir
frühstücken im Hotel für 10€/Person. Die
Kaffeemaschine ist defekt und das Buffet überschaubar.
Beim Packen müssen wir uns noch etwas Sortieren, aber
schließlich ist die Guzzi um 10:20 beladen, und wir
starten auf kürzestem Weg durch den kleinen Schweizer
Zipfel nach Frankreich. Es ist bedeckt und kühl, wir
behalten noch Pullover und Goretex Jacken an. Die
Schweizer Grenzübertritte sind mangels besetzten
Häuschen kaum zu spüren. Bis St Hypolite folgen wir
der Doubs. Hinter Champagnole halten wir an einem der
seltenen Les Routiers an der N5 und genießen ein
Viergängemenu (Hauptgericht eine Fleischplatte) für
14,90€ (2 La Billaude du Bas, 39300 Le Vaudioux,
Frankreich). Danach sind wir wirklich satt. Die
Strecke nach St Claude ist dann nichts zum Ausruhen,
Martina ist leicht schlecht, und wir halten nochmal in
Chanaz am Kanal, wo sie ein paar Schritte gehen kann
während ich mich in der Sonne auf einer Bank
entspanne. Der Ort ist touristisch voll erschlossen.
In Yenne kaufen wir ein und tanken, bevor wir auf dem
abgelegenen Hof nach 330km den Wohnwagen (60€)
beziehen. Er ist etwas runter gekommen und riecht nach
Mottenkugeln, aber der Besitzer ist freundlich und
gibt uns Milch für den Kaffee am Morgen. Nach einem
Spaziergang durch die Felder genießen wir Käse und
Baguette mit einem Rotwein auf der kleinen Veranda.
Nachts regnet es. |
Sonntag, 27.04. Um kurz vor 10 können wir
schon nach dem Morgenkaffee von Martina
aufbrechen. Die Nacht in dem schmalen Bett
war nicht besonders. Der Regen hat zum
Glück schon nachts aufgehört. Im nächsten
Ort holen wir uns Croissants und trinken
in einer Bar einen durchschnittlichen
Café. Über Voiron schlängeln wir uns von
Westen in das Vercors hinein, und ich
zeigen Martina den Comb Laval. Das Wetter
ist kühl und bedeckt, aber wenigstens
trocken. Hinter dem Col de la Rousset
geht’s in vielen Schwüngen hinab ins Tal
nach Die, wo wir nach ein wenig Suchen
noch knapp vor 14:00 ein kleines
Restaurant finden, das uns ein Menu
kredenzt. Über Dieulefit queren wir
schließlich die Rhone und kommen in Pont
St Esprit an. Dort haben wir über
Booking.com ein kleines Appartment am
Ortsrand gemietet (75€). Heute waren es
noch einmal 310km, wir sind froh die
Anfahrt hinter uns zu haben. |
| Montag,
28.04. Wir einigen uns darauf weiter an die Ardéche zu fahren. Es ist inzwischen schön sommerlich. Wir buchen in Vallon Pont d’Arc für zwei Nächte ein Mobile Home auf einem Campingplatz (70€x2), um mal zur Ruhe zu kommen. Es ist endlich mal warm, der Pullover ist schon lange aus, das Goretex Futter inzwischen auch. Schwitzend kaufen wir noch in Vallon ein. Aber kaum haben wir alles eingepackt und fahren los, kommen wir in einen beginnenden Regen, den wir erst versuchen unter Bäumen auszu“stehen“. Aber es entwickelt sich ein schweres Gewitter, vor dem wir Schutz suchen unter dem Vordach eines Campingplatz Restaurants. Trotzdem kommen wir leicht nass an unserem Quartier an. Da es wieder angefangen hat zu regnen, essen wir im Mobile Home. Heute sind es nur 70km die Ardèche hinauf gewesen. |
Dienstag,
29.04.![]() Wir lassen den heutigen Ruhetag gemütlich
angehen. Wir schlafen aus, essen Müsli und gehen an den
Fluß und sonnen uns ein wenig. Gegen Mittag buchen wir
die Kayaks von Vallon zum Campingplatz für 26€/Person.
Um 14:00 bringt man uns zur Ablegestelle. Durch das
viele Wasser geht es recht zügig die Ardèche hinunter
bis zum Bogen, wo wir eine Zeitlang Fotostopp machen.
Das ist wirklich schön und für mich auch das erste Mal.
Am Campingplatz setzen wir uns dann mit unseren Brot und
Käse Vorräten wieder an die Ardèche und essen zu Abend. |
Mittwoch,
30.04. Martina möchte noch den Verdun sehen und
auch dort „am Wasser“ übernachten. Castellane als Ort
findet sie nicht so schön, St Palud hat auch einen Bach
sehen wir auf der Karte und buchen dort zwei Nächte über
AirBnB (150€). Leider muß ich hier erst feststellen,
dass der Tachoaufnehmer sich verstellt hat und der Tacho
nicht weiter zählt. Wir packen und haben als erstes Ziel
den Mt Ventoux. Leider führt uns das Navi (dem ich
dieses Mal stumpf geglaubt habe) über die Nordrampe
hoch. Die stellt sich aber kurz vor dem Gipfel als
gesperrt heraus, so dass wir zurück und südlich am
Ventoux vorbeifahren nach Sault. Dort essen wir zu
Mittag im Aussichtsrestaurant. Die Saucisson Toulouse
und die Andouilette treffen aber nicht unsere
Geschmäcker. Das Essen ist der Reinfall. Auf dem
weiteren Weg tanken wir bei Manosque und trinken einen
Café in Riez – wo wir auch für abends einkaufen – bevor
wir nach 330km in St Palud sur Verdon ankommen. Die
Unterkunft ist ein kleines zweistöckiges Appartement mit
einer extrem engen Wendeltreppe mit im Ort, der deutlich
belebter ist als erwartet. Um uns noch etwas zu bewegen,
gehen wir etwas spazieren, bevor wir auf der Terrasse
nebenan zu Abend essen können. |
Donnerstag,
01.05. Wir
fahren heute schon ab und lassen eine Nacht verfallen.
Um wenigstens einen einigermaßen schönen Rückweg zu
haben, wähle ich – nach einer Stipvisite am Lac de St
Croix nahe der Brücke - einen Weg über Digne les bains
zum Lac de Serre Poncon, der uns ebenfalls mit leuchtend
blauem Wasser begrüßt. An Chorges vorbei geht es
schließlich auf die bekannte Nationalstraße über Corps
und Vizille auf die Autobahn an Grenoble vorbei.
Martinas Wunsch entsprechend haben wir bei Bilieu wieder
ein Hotel am Wasser genommen (60€). Leider sind die
angekündigten Restaurationen drumherum alle zu, so dass
wir zum Abendessen nach Charavines fahren müssen, dort
aber lecker im Hotel des bains zu Abend essen. Insgesamt
waren es heute 330km. |
| Freitag,
02.05. Das war eine wirklich erholsame Nacht, wir haben beide lange geschlafen und kommen erst um 11:00 los. Unser Ziel heute ist Morteau, wo wir wieder ein AirBnB Appartement (79€) im Ort gebucht haben in der Hoffnung, dass hier alles in Laufnähe ist. Das google.maps führt uns von La Balme ab durch die Seenwelt der Rhone über die D992 an Cressin, Anglefort und Seyssel vorbei bis nach Mons, wo wir auf die D1508 nach Bellegarde wechseln. Bei Les Rousses kommen wir ungeplant auf die Schweizer Seite, vergessen den Flugmodus anzustellen und bekommen gleich unser komplettes Datenvolumen abgebucht. Erst über die N57 kommen wir wieder raus, wollen aber den Stau vor Pontarlier umgehen, nehmen die D678 und sind prompt wieder in der Schweiz. Kurz vor unserem Ziel kommen wir wieder nach Frankreich. In Morteau finden nach 250km wir die Unterkunft schnell und gehen nach dem Auspacken noch durch den Ort. Aber unser Hoffnung wird nicht erfüllt, so groß der Ort ist, es gibt im Endeffekt nur ein nettes Lokal mit Außenbereich, wo wir recht lecker aus der reduzierten Karte essen. Satt und entspannt gehen wir schlafen. Aber das Bett ist mit 1,40m gefühlt zu klein für uns, und ich ziehe auf das Sofa um. Trotzdem finden wir bis in den Morgen nicht wirklich Schlaf. |
| Samstag,
03.05. Total gerädert stehen wir auf, packen und suchen erst vergeblich eine Tankstelle mit 98 Oktan, dann genauso vergeblich eine offene Bäckerei plus Café. Es gibt einfach nichts. So starten wir ohne Frühstück Richtung Maiche. Auf dem Weg finden wir immerhin einen Bäcker, wo wir mit Wasser gute Croissants verspeisen. Zu allem Überfluß reißt auch noch der Kupplungszug auf dem weiteren Weg. Martina ist fasziniert, wie routiniert ich ihn wechseln kann – die Übung macht’s. In Maiche gibt es auch kein SuperPlus, und ich tanke Super. Ich bin inzwischen etwas gereizt. Nach Navi geht es jetzt wieder mit ausgeschalteten Handies durch die Schweiz ein kurzes Stück über Alle. Übernächtigt und etwas genervt durch die nicht besonders tolle Strecke kommen wir schließlich wieder in Fischingen an. Hänger und Auto stehen dort noch unversehrt. Wir ziehen uns um, laden die Guzzi auf den Hänger und fahren im warmen Wetter Richtung Norden. Bei Baden Baden biegen wir Richtung Frankreich ab und finden kurz vor der Grenze noch das Schürzenhaus im Wald bei Hügelsheim, wo wir lecker draußen im Biergarten essen und etwas entspannen können. Kurz nach 15:00 ist der letzte Stopp Seltz zum Einkaufen und tanken. Kurz vor Mainz kommen wir noch in leichten Regen, zum Glück ist das schwere Gewitter am Horizont kurz vorher vorbei gezogen. Gegen sechs Uhr kommen wir in Ebersheim an, laden das Motorrad ab und lassen uns fertig in das Sofa fallen. |
| Es
waren insgesamt 1.760km. Dazu kommen die 700km An- und
Abfahrt mit dem Corsa (Verbrauch ca. 7l/100km mit Hänger
bei 120km/h), so dass die „normalen“ 2.500km für eine
Woche eigentlich zusammen kommen. Mit dem Wetter hatten
wir Glück bis auf ein paar Ausrutscher (in Mainz war es
die ganze Zeit sonnig und wärmer). Die Folgewoche sind
die Temperaturen deutlich zurück gegangen. Die Guzzi hat
sich gut geschlagen mit 4,7l/100km Verbrauch und dem
Verschleißartikel Kupplungszug und einer durchgebrannten
H4 Birne. Der neu aufgezogene Michelin Road Classic ist
trotz zweitem Auswuchten immer noch ein wenig unruhig
und bringt in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen
Vibrationen in die Front. Im Netz finde ich darüber auch
andere Kommentare. Schade, ansonsten ist er zwar nicht
ganz so handlich wie der Conti Race Attack, aber den
gibt es nur noch in der CR3 Mischung für 180€. E. Thane Mai 2025 |