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Karte |
Um 20:00 kommen wir nach 10 Stunden strammer Fahrt in St. Martin d'Ardeche an und müssen zu unserem Erstaunen feststellen, daß unser Stamm-Campingplatz geschlossen ist. Es ist überhaupt nur ein Campingplatz auf (Camping Castelas, nichts für Leute mit Hundeallergie. Das office stinkt nach den drei Doggen und Zigarettenrauch). Abends stellen wir auch fest, daß eigentlich der halbe Ort noch zu hat. Zu Essen bekommen wir aber trotzdem etwas. Den ersten "Urlaubstag" wollen wir uns mal ausruhen und nur mal eine kleine Tour zum Reifeneinfahren machen. Nach 30km Ardeche ist der neue Anakee Vorderreifen bereit für größeres. In Pont St. Esprit machen wir Pause und haben Glück, daß wir den Markt besuchen können. Herrlich dieser ganze Käse, die Wurst. Wir kaufen ein und machen im Kaffee einen kleinen Imbiss. Gerade als wir zurück fahren zum Campingplatz, fängt es an zu regnen. Und das bleibt leider auch so den Rest des Tages. |
Nach Narbonne nehmen wir den schnellen Weg über die Nationalstraße. Von Rogers Garmin lassen wir uns zu dort zu dem Camping Mimosas leiten. Alles recht neu, aber auch nicht ganz billig (19€). Auch hier merkt man im Restaurant den verzögerten Saisonstart, die Hälfte der Gerichte ist nicht verfügbar. Zum Draußensitzen ist es zu windig, und so verziehen wir uns früh nach 250km in unsere Zelte. |
Es geht die Costa Brava entlang - grauenvoll. Ich kann nicht verstehen, wie man dort Urlaub machen kann. Auch fällt auf, daß seit der Grenze ständig Prostituierte am Straßenrand auf Kundschaft warten. Das habe ich das letzte Mal in Ungarn auf dem Weg zur rumänischen Grenze gesehen. Um 18:00 sind wir in Barcelona an der Touri-Info, die uns aber mitteilt, daß es mit günstigen Zimmern wegen der Ferien sehr schlecht aussieht. So entschließen wir uns den außerhalb gelegenen Campingplatz zu nehmen. Als wir davor stehen, hinter uns die Schnellstraße, am Himmel die abfliegenden Flugzeuge aus Barcelona, streike ich und plädiere für ein Hotel. Wir finden das Hotel Flora Park in Castelldelferne für 58€/Zimmer die Nacht mit Frühstück. Nicht schlecht, wir bekommen auch noch was zu essen. Es ist 20:30 und wir sind von 400km etwas geschafft. |
Um 17:00 sind wir wieder am Hotel und essen in der nahegelegenen Tapasbar gut, aber auch nicht billig jede Menge fischige Tapas mit Hintergrundbeschallung eines FC Barcia Spieles. Abends schieben wir noch Frust angesichts der Wettervorhersage, die für den folgenden Tag bis nach Frankreich rein Regen ansagt. |
In Figueres schauen wir uns das skuril wirkende Dali Museum in einer unspektakulären Nachbarschaft von außen an, bevor es hoch geht nach La Jonquera zur Grenze. Bei dem letzten Tankstop in Spanien müssen wir dann doch Regensachen anziehen, da es doch langsam mehr tröpfelt. Wir nutzen die Autobahn über die Grenze, um schnell aus dem Regen heraus zu kommen, bis Perpignan. Dort suchen wir uns das Formule 1 (das inzwischen anscheinend F1 heißt). Es schauert immer mal wieder und etwas aufwärmen kommt auch gut (320km). |
Roger möchte gerne das neue französischen Weltwunder bewundern, die Autobahnbrücke von Millau. Ich hatte sie mit Antje auf dem Weg in die Pyrenäen schon kurz nach der Fertigstellung 2004 gesehen. Wir fahren auf kleinen Straßen über St. Pons und Lacaune durch die Region des Haut Languedoc dorthin. Haut meint hoch, und das ist es auch. Auf 1000m ist von den paar Grad im Tal noch weniger übrig, aber Fahren macht bei den Straßen und ohne Regen trotzdem Spaß. Das Besucherzentrum der Brücke ist seit damals dazu gekommen mit mehr Infomaterial und Hintergrund und man hat einen beeindruckenden Blick von unten. Nachdem wir ihn genug genossen haben, nehmen wir einen der vielen Campinplätze in Millau am Ufer der Tarne. Zum Essen gehen wir abends zu Fuß in die Stadt, wo wir sehr nett im Le Jardin Bleu essen (300km heute). |
In Florac trinken wir das einzige Mal auf der Tour Café auf der Terrasse in der Sonne, bevor wir dem Oberlauf der Tarne weiter folgen. Über Genoulhac fahren wir auf schönen Strecken bis St. Ambroix, über Barjac nach Pont St. Esprit, wo wir noch einmal tanken und dann zum Campingplatz. Alles steht noch. |
Am Campingplatz schnallen wir nur noch an und begeben uns auf die Autobahn. Drei Staus weiter sind wir in Metz, wo Roger seine XT entlädt, weil er nicht den Umweg über Harxheim nehmen will. Ich bin dann schließlich auch mit einem Beutel frisch gekaufter Crevetten um 19:30 zu Hause. |
Nach
dem extrem kalten und langen Winter 2009/2010 hat es
offensichtlich auch Südfrankreich schwer getroffen. Das
Grundziel vom frühen Motorradfahren im Frühjahr in
schöner Landschaft erreichten wir nur bedingt. Die
Temperaturen waren weit davon entfernt angenehm zu sein,
zum Glück hatten wir nur höchstens einen halben Tag
Regen und nasse Straßen. Erreicht haben wir das Ziel,
Barcelona zu sehen, wobei ich es jetzt nicht sooo
besonders herausragend fand. Es war mal schön mit
Enduros durch die Landschaft zu federn. Ich bin
insgesamt 1900km gefahren, dafür allerdings über 2000km
Auto. Ob sich das so gelohnt hat, bin ich mir nicht so
sicher. Die XL hat sich tapfer gegen die XT geschlagen,
die den eindeutig spritzigeren Motor und das stabilere
Fahrwerk hat. Der Verbrauch lag bei beiden um die 4,5
l/100km. Die Benzinpreise in Frankreich waren nicht so
niedrig wie gewohnt, sonst sind es an den
Supermarkttankstellen um die 10c weniger als zu Hause,
diesmal nur die Hälfte. Das ganze war mit der
Hängermiete von 100€, den Benzinkosten der DS (13
l/100km) und der Maut von 44€ oneway kein billiger Spaß. Eric Thane April 2010 |