P O R T U G A L
Roadtrip
durch den Norden Portugals mit Kindern Juli 2018
Anfang des Jahres kamen wir bei den
Diskussionen über potentielle Urlaubsziele auf Portugal. Ich
war dort schon einmal vor über 20
Jahren, aber seit dem hat sich bestimmt viel verändert.
Aus dem was ich wußte, erfüllt es unsere Ansprüche Kultur
& Strand, was für eine erfolgreiche Reise mit Kindern
notwendig ist. Außerdem ist es nicht ganz so heiß wie andere
Gegenden im Sommer. Wir entschließen uns schließlich doch die
Zeltsachen zu Hause zu lassen, weil die Mehrkosten bei Ryanair
alle Einsparungen eliminieren würden. Unsere Unterkünfte
wollten wir außer der ersten kurzfristig über die üblichen
Internet Portale buchen.
Am 25. Juni kommen wir schließlich mittags
nach einmal Umkehren zum Ausweisholen los. Trotzdem ist es kein
Problem, am Hahn ist der Flughafen total leer und drei Stunden
später sind wir in Lissabon. Der Flug dauert drei Stunden, aber
wir kommen wegen der Zeitverschiebung schon um 17:00 an. In der
Metro müssen wir erst am Automaten die 50c Basisfahrkarte kaufen,
die wir dann für die Fahrt mit 1,45€ aufladen. Im Castilho63 am
Praca Marques de Pombal beziehen wir ohne Probleme unser
reserviertes Zimmer. Am Abend schauen wir uns im Innenhof bei Bier
und Brötchen das Spiel Portugal - Iran an, das wegen engagierter
Iraner unentschieden endet.
Wir haben zwei komplette Tage für Lissabon geplant.
Am ersten lassen wir uns einfach etwas treiben. Wir gehen zu Fuß
runter zum Praca do Comercio. Hier zeigt sich die ganze koloniale
Pracht Portugals, imposante Gebäude auf einem wahnsinnig großen
Platz direkt am Ufer des Tagus. Die Temperaturen sind angenehm, um
die 25°, aber in der prallen Sonne mitten auf dem Platz wird es
schnell zu viel. Mit der Straßenbahn 12 fahren wir einmal in
rasender Fahrt um das Castelo herum, bevor wir dort hinein gehen.
Es wundert angesichts der alten Straßenbahnwagen und den engen
Gassen, daß hier nicht mehr passiert. Am zweiten Tag gehen wir
etwas geplanter vor. Mit dem Bus fahren wir runter zum Praca Rosio
und von der mit einer der alten "Aufzug" Straßenbahnen den Berg
hinauf, dem Acendor Gloria. Hier gilt auch die Tageskarte (im
Aufzug in der Stadt leider nicht). Wir schauen uns die Igreja
Roque an, den Friedhof dos Praceres mit seinen prächtigen,
manchmal auch kitschigen Gräbern und die schöne Basilica da
Estrela. In der schnöden Standard Straßenbahn hinaus nach Belem
gibt es tatsächlich einen Vorfall mit einer Taschendiebin, die
aber bemerkt wird. Uns kam aber nichts abhanden. In Belem schauen
wir uns die wahnsinnig tolle Kirche des Mosteiro dos Jeronimos an,
wo ich ständig neue Perspektiven finde zum Fotografieren. Auf das
Seefahrerdenkmal am Fluß steigen wir hinauf für 10€, die Kinder
kosten zum Glück noch nichts. Dank klarem Himmel haben wir eine
schöne Aussicht, auch auf die Lissaboner Golden Gate Bridge und
die Jesus Statue. Danach müssen wir uns beeilen, das nächste Spiel
der Deutschen steht an, Deutschland gegen Süd Korea, das gewonnen
werden sollte, um ins Viertelfinale einzuziehen. Wir finden aber
nur noch Platz in einem Restaurant ohne Fernseher draußen, dafür
aber mit einem sehr guten Essen. Nebenbei verfolgen wir innen den
Untergang der Deutschen und das Ende der WM aus deutscher Sicht.
Nach drei Nächten geht es weiter. Morgens holen wir unseren
Mietwagen in der Nähe des Flughafens ab, es ist ein fast
nagelneuer Peugeot 208. Unser erstes Ziel ist Sintra. Als wir uns
dort in der Touri Info beraten lassen merken wir, daß wir uns
etwas viel vorgenommen haben. Die ganzen Paläste/Villen sind weit
verteilt und kosten alle Eintritt. Wir entscheiden uns nur für die
Hauptattraktion, den Palast von Pena für schlappe 49€ als Familie.
Zum Glück nehmen wir ein Tuktuk den Berg hinauf für 20€, zum
Laufen wäre das zu viel gewesen und die Parkplätze sind dort oben
knapp. Im Nachhinein hätte vielleicht auch das Gartenticket
gereicht, um den Stilreichtum des Palastes zu sehen. So schieben
wir uns aber zum Unmut der Kinder in einer langen Schlange nach
Wartezeit durch die gut erhaltenen Innenräume des Palastes. Den
Berg hinunter zum Auto gehen wir zu Fuß. Trotzdem kommen wir erst
um 17:00 wieder los und starten direkt durch zu unserer nächsten
Unterkunft. Leider leitet uns das Navi 30 Minuten in die falsche
Richtung, und wir müssen umdrehen, kommen erst spät in Mazeira,
was wir uns als Basis für Ausflüge ausgesucht haben, an. Das
Appartment ist eng, Küche wenig ausgestattet, aber es hat einen
Pool und eine portugiesische Familie mit Kindern zum Spielen.
Von
hier schauen wir uns an drei Tagen die für uns unverständliche
Welt von dem Pilgerort Fatima an (wo allerdings jetzt unter der
Woche nichts los ist) und den Park mit den versteinerten
Dinosaurierspuren in der Nähe. Sie sind wirklich gut zu erkennen
und man kann sich auch reinsetzen um einen Größenvergleich zu
bekommen. Abends essen wir in Ermangelung von offenen Lokalen im
Ort im Imbiss ein erstaunlich gutes Frango Churasco, begleitet von
Wein und Nachtisch. Obidos wird von den deutschen Reiseführern als
Rothenburg von Portugal verkauft, ist es auch in Maßen. Die
Hauptgemeinsamkeit ist die gut erhaltene vollständige Stadtmauer.
Die andere Gemeinsamkeit ist daß es sehr touristisch ist, aber
auch nett. Die nahe Bucht von Obidos ist dann das
Alternativprogramm am Nachmittag, wo die Kinder sich in das Wasser
der Lagune trauen. Wir finden ja das Atlantikwasser doch recht
kühl. Gegen Abend fahren wir noch nach Nazare, genauer nach Satiz,
von wo wir von oben auf den Ort herunter schauen können.
Wir haben
Glück, der legendäre Leuchtturm an der Landspitze, wo sich die
Wellen brechen, ist noch offen, und wir steigen auf die
Aussichtsplattform. Heute ist es nur ein herrlicher Sommerabend
mit guter Aussicht, es gibt keine Brecher. Am dritten Tag machen
wir den Weltkulturtag, fahren erst zum sehenswerten Mosteiro
Batalha. Es ist nicht umsonst Kulturerbe, eine Pracht. Selbst die
unvollendete Kapelle läßt einen staunen. Ein paar Kilometer weiter
steht in Alcobaca ein weiteres Kloster, das andere Schwerpunkte
setzt. Die Kirche ist auch schön, aber beeindruckend sind hier die
Anlagen wie der Kreuzgang, das Dormitorium, der Eßsaal und vor
allem die Küche mit ihrer riesigen Feuerstelle und dem Bach, der
als Wasserstelle früher direkt durch die Küche geleitet wurde. Die
Akustik führt gerade ein 4-Männerchor vor, der mühelos die
komplette Kirche beschallt. Das Wetter ist heute nicht so gut und
die Kinder nutzen beim Zurückkommen nur kurz den Pool.
Die
Zeit der Kultur ist vorbei (fast) als wir nach den vier Nächten
aus unserer mückengeplagten Unterkunft aufbrechen Richtung Norden.
Wir fahren nach Coimbra, einer alten Studentenstadt und schlendern
ein wenig herum, naschen an den zahllosen Herrlichkeiten in den
Bäckereien und fahren nach dem Besuch der neuen Kathedrale weiter
an die Küste. Wir haben über AirBnB ein Appartment in Praia de
Meira gebucht. Es ist in einem Hochhaus am Strand, aber trotz der
vielen Ferienhausblöcke wirkt der Ort noch sehr natürlich. Am
Strand ist die rote Fahne aufgezogen, denn bei bedecktem Wetter
ist es auch ziemlich stürmisch. Drei Tage genießen wir das
Strandleben und machen einfach mal nichts. Das Apartment ist in
unmittelbarer Laufnähe zum Strand und so pendeln wir mehrmals am
Tag hin und her. Morgens bei Ebbe ist die See ruhig, Nachmittags
wird es generell etwas rauer. Aber die vielen Life Guards am
Strand halten immer die Augen auf. Den ganzen Nachmittag kann man
auch den Fischern bei der Arbeit zuschauen. Sehr kurzweilig. Unser
Lieblingslokal wird das Restaurant Lila in der Nähe, wo man
Fischgerichte um die 10€ bekommt und die Kinder das Prego no
Prato, Fleisch mit Kartoffeln und Spiegelei. Fisch wird von
unseren Kindern nicht als Nahrung akzeptiert.
Auch am
Abfahrtstag drei Tage später kommen wir erst Mittags los, weil die
Kinder noch einmal an den Strand wollen. So kommen wir in der
Mittagshitze nach Aveiro, wohin wir die letzten Kilometer Autobahn
durch die Salzfelder fahren. Zum Glück haben wir uns bei der
Autovermietung auch den kleinen Mautkasten für 18€ geliehen, der
das Nutzen der Autobahnen streßlos macht. Aveiro ist wunderschön,
viele sehr gut restaurierte Häuser machen die ganze Innenstadt
sehenswert. Zum Essen entscheiden wir uns für Spanferkel Brötchen,
etwas was die Kinder auch gerne essen. Nach Porto fahren wir erst
über Landstraße, geben dann aber auf und nehmen schließlich die
Autobahn. Wir treffen uns mit unserem Vermieter an dem Apartment,
was wir vorgestern gebucht hatten. Es ist wieder in einem
Hochhaus, diesmal im 10. Stockwerk mit einem weiten Ausblick über
Porto bis hinüber nach Geira. Dadurch daß es so riesig ist,
sichern sich die Kinder jedes ein eigenes Zimmer. Drei Nächte
haben wir es und schauen uns in Porto natürlich die Altstadt und
die ganzen Kirchen an. Die "Harry Potter Bibliothek" mit ihrer
Treppe ist uns für 5€ pro Person etwas sehr teuer. Die 12€ teure
Brückenfahrt nehmen wir als gute Touristen natürlich mit, ebenso
wie das dazu gehörige Portwein Tasting, das bei der Kellerei
Cruzes sehr lieblos und schnell durchgeführt wird. Aber immerhin
finden wir aus den zwei gereichten Sorten den jungen Portwein
"Pink" leckerer. Davon kaufen wir später eine Flasche zum
sofortigen Verzehr außerhalb in einem Supermarkt, bei Cruzes ist
es teurer als im Geschäft. Zu dem Paket gehört auch der Besuch der
Ausstellung "World of Discoveries", das aus portugiesischer Sicht
die Eroberung der Welt darstellt und wie sehr sich die
"Eingeborenen" freuen, wenn sie erobert werden. Nach der doch eher
engen Porto Seite mit ihren Lokalen und Straßenkünstlern ist die
Geira Seite durch die Anlage deutlich weitläufiger und liegt auch
länger in der Abendsonne. Diese gibt selbst der Stahlbrücke Ponte
Luis noch einmal einen anderen Glanz als auf den ganzen anderen
Fotos.
Auf
dem Weg zu unserer nächsten Etappe halten wir noch in Amarante,
aber es die Beschreibung im Führer ist euphorischer als es sich in
Wirklichkeit darstellt. Nach einem kleinen Spaziergang fahren wir
weiter nach Guimaraes, dort wo Portugal geboren wurde. Es ist die
erste Hauptstadt Portugals. Wir haben ein Apartment in der alten
Stadt, was wir erst nach mehrmaligem Umkreisen realisieren. Die
Posh Residence ist sehr stilvoll, auch sie haben wir erst
vorgestern gebucht. Von hier können wir durch die alte Stadt
schlendern, die am frühen Nachmittag eher ausgestorben ist außer
dem Platz an der Kirche, wo die ganzen Touristenlokale sind. Der
Platz ist gesäumt von vielen gekachelten Häusern. Wir schauen uns
noch die Reste des Castelos an, sehen im Vorbeigehen die vielen
Schornsteine des Palastes und essen schließlich in der Stadt. Für
die Kinder gibt es mal Pizza, wir haben weiter Fisch und Vinho
Verde, grünen Wein. Er trifft aber nicht ganz unseren Geschmack.
Abends füllen sich die Plätze, obwohl die ganzen Tagestouristen
jetzt weg sind. Neben der Kirche baut sich ein Jazz Chor auf, gibt
aber nur ein Lied zum Besten bis wir schlafen gehen.
Wir bekommen das Frühstück aufs Zimmer gebracht, welch' Luxus. So
sind wir aber auch um 10:00 schon wieder unterwegs. Auf dem Weg
nach Braga wollen wir eigentlich nur etwas einkaufen, aber der
Schuhladen nebenan reizt einige Personen so sehr, daß wir
schließlich mit drei neuen Paar Schuhen wieder heraus kommen. Im
ursprünglich geplanten Supermarkt nebenan gibt es dann noch zwei
Paar Flip Flops. An die Igreja Bom Jesus kommen wir von hinten
heran, sehen also den Abstieg erst als wir vor der Kirche stehen.
Der Abstieg sind die 581 Stufen, die von diesem Heiligtum hinunter
nach Braga führen. Wir sind froh angesichts der Hitze, daß wir
schon oben sind. Die Aussicht ist durch das diesige Wetter etwas
begrenzt, aber immer noch schön. Unten in Braga parken wir in
einer Tiefgarage, die hier in Portugal deutlich erschwinglicher
sind als bei uns zu Hause (und auch empfehlenswert, Autos bleiben
kühler als draußen) und essen an der Erdoberfläche wieder
angekommen in einer Cafeteria zu Mittag. Das Tagesgericht (Fisch
oder Fleisch) kostet nur 3,50€. Braga schauen wir uns danach mit
vollem Bauch an. Es ist netter als erwartet, allerdings in der
prallen Sonne sehr heiß. Das Navi leitet uns auf dem Weg zum Tibea
Kloster erst einmal woanders hin und als wir es schließlich
finden, hat es Mittagspause. Schade. So müssen wir in Amorosa auf
die Vermieterin warten und vertreiben uns die Zeit mit einem
ersten Besuch des Strandes. Das Wetter ist nicht einladend. Kurz
vor der Küste zog es zu und Amorosa und die Küste liegen im Nebel.
So wirken die Hochhäuser dieses Ferienortes noch trister.
Als
es morgens immer noch nicht besser ist, fahren wir erst einmal in
das nahe Viana do Castelo. Hier ist das Wetter wieder gut. Die
sehr kompakte Altstadt gefällt uns gut. Nach Mittag fahren wir
über die ehemalige "Eifel Eisenbahnbrücke" zurück Richtung Amorosa
und sehen schon von weitem die Nebelwand. Da liegt es nahe noch in
Viana die Open Air Kartbahn zu nutzen. Den Kindern und Papa macht
es richtig Spaß. Nachmittags ist der Nebel etwas lichter geworden
und die Kinder toben noch herum. Auch am Abfahrtsmorgen ist das
Wetter unverändert, aber wie gehabt ist es einige Kilometer weiter
im Landesinneren wieder sonnig. Wir fahren über Punta da Lima und
Punta da Barca Richtung Nationalpark Gereda Peres. Die Straßen
sind klein und kurvig. Am frühen Nachmittag kommen wir zufällig an
der Anlage Sao Bento vorbei. Sie stellt sich als weitere
Pilgerstätte heraus mit einer eindrucksvollen Architektur und
einer schönen Sicht über den See des Nationalparks. Bis hinunter
zu unserer Unterkunft oberhalb des Sees sind es aber immer noch
eine halbe Stunde Kurven. Diese Unterkunft ist mit einer super
Poollage gesegnet, aber das Zimmer ist leider zu klein und nur mit
einem Ausziehsofa ausgestattet für die Kinder, was zu schmal ist.
Wir haben es zwar für drei Nächte gebucht, Antje schafft es aber
mit Hinweis auf die Proteste der Kinder das auf eine Nacht zu
reduzieren. Nach ausgiebiger Nutzung des Pools fahren wir zum
Essen nach Geres zum Essen. Dort machen wir auch die
Folgeunterkunft im Hotel Universal klar. Im dahinter liegenden
Restaurant essen wir lecker, Hühnchen, Wildschweinspieß und
Bacalhau für 46€.
Nach einer etwas unruhigen Nacht fahren wir mit allem Gepäck erst
mal frühstücken und dann hoch zur Grenze nach Spanien. Nach einem
Schlenker über den Parkplatz können wir jetzt auch sagen, wir
waren in Portugal und Spanien. An der Grenze lassen wir den Wagen
stehen und gehen zu Fuß zur Cascada Portela do Homen, einem
kleinen Naturpool mit Wasserfall. Wir haben Badesachen dabei und
die Kinder klettern und schwimmen bis vorne hin. Eine
Schotterstrecke führt weiter nach Campo de Geres ab. Wir machen
einen Stop an den römischen Wegsteinen und an einem Aussichtspunkt
über den See. Aber viel Platz zum Anhalten ist nicht, die Straße
ist mehr oder weniger anderthalb-spurig. Zum Glück ist kaum
Verkehr. Von Campo de Geres geht es wieder zurück zum See, aber
nicht ohne einige Stops an den wie hingeworfenen riesigen glatten
Steinen, die verstreut in der Landschaft liegen. In Geres checken
wir in das Hotel Universal ein. Das Hotel hat den Charme der guten
alten Zeit mit plüschigen Einrichtungen in der mehrstöckigen
Halle. Die Zimmer sind aber einwandfrei und die Kinder sind total
happy mal ein eigenes Doppelzimmer zu haben. Zum Essen Abends
trinken wir einen Vinho Tintho Verde, der uns aber auch nicht
besonders schmeckt. Ein zweiter Tagesausflug geht über den
Aussichtspunkt Pedra Bela (tolle Aussicht), mit einem kleinen
Reitstop für Rieke zum Wasserfall Arado. Auch hier kommt das
Badezeug beim mehrstündigen Stop zum Einsatz. Die Badestellen
unten am See reizen dagegen garnicht, kaum Schatten, alles etwas
überteuert. Da kühlen wir uns abends lieber noch einmal im Pool
des Hotels ab.
Ab jetzt geht es wieder Richtung Heimat. Unsere erste Etappe
Richtung Süden für über Lamega. Auf dem Weg haben wir Glück in
einem Lokal an einer Bergstrecke zu halten und mal Gerichte
außerhalb des normalen zu bekommen. Das Tagesgericht Bohneneintopf
mit Fleisch und Wurst trifft unseren Geschmack. Hier geben wir
gerade mal 33€ aus und bewegen uns danach pappsatt durch Lamego
hindurch, das in der Mittagshitze ausgestorben ist. Das Castelo
und die tolle alte Zisterne schauen wir uns an, die Kirche auf dem
Berg sehen wir uns nur vom Fuße der Stufen an. Nach Couto de Baixo
nehmen wir die Autobahn. Unsere hier gebuchte Unterkunft stellt
sich als nettes Privathaus eines Musikliebhabers heraus. Leider
ist der versprochene Pool nur für ein Fußbad nutzbar. Am
Nachmittag schauen wir uns noch das nahe Viseu an, es macht aber
nicht viel her. Abends sind wir immer noch satt von unserem
mittäglichen Stop und nehmen nur noch Bier und Chips zu uns (die
Kinder natürlich ohne Bier..).
Wir
hatten uns vor einiger Zeit entschlossen den Urlaub auch noch mit
Strand ausklingen zu lassen und hatten noch einmal eine Unterkunft
in Praia de Meira gebucht, weil wir es dort so toll fanden. Auf
dem Weg machen wir noch einen Stop in Sao Porte de Luca, einem
alten Thermalort, den schon die Römer schätzten. Leider sind die
alten römischen Badehäuser in Renovierung und die neuen
Thermenanlagen alle nur mit Eintritt. Aber frei zugänglich ist der
schwebende Wasserhahn. In Preia kommen wir schon Mittags bei
Grannys GH an und gehen gleich zum Strand. Um 16:00 sind wir
pünktlich für das Endspiel Frankreich - Kroatien wieder im GH und
verfolgen es mit einer belgischen Familie. Frankreich besiegt
Kroatien 2:1, die besseren gewinnen. Wir genießen noch die letzten
zwei Tage hier am Strand mit Sonne, Strand, Tretboot-Fahren und
gutem Essen. Wir fahren erst Mittags vor dem Abflug von Meira nach
Lissabon, geben den Mietwagen ohne große Diskussion ab und fahren
wieder in das reservierte Castilho63. Abends essen wir noch einmal
in einem sehr lokalen Restaurant in der Gegend recht lecker.
Nach einem Frühstück an der Ecke (Frühstück im Castilho erst um
9:00) fahren wir mit der Metro zum Flughafen und fliegen ohne
Probleme zurück. Dreieinhalb Wochen waren wir unterwegs und haben
viel gesehen. Der Reiseführer von Reise Knowhow (ganz Portugal)
war dabei sehr hilfreich. Dabei sind wir nur 1800km gefahren,
müssen bei Fahrzeugabgabe 45€ für Autobahn Gebühren abgeben.
Portugal hat uns sehr gefallen, der Norden ist schön und
vielseitig. Man kann Strand und Kultur machen, was mit Kindern
auch notwendig ist. Hotels mit Pool, wenn schon kein Meerzugang
vorhanden ist, sind immer noch ein zusätzlicher Motivationsschub.
Ein Fischgericht kostet in der Regel um die 10€, nur weniges und
selten ist etwas deutlich teurer. Es kommt aber auch auf die
Gegend an. Bier fängt bei 1,00-1,30€ für ein kleines Glas an, Wein
bekommt man zum Essen teilweise auch schon für 6€ pro Liter. Die
immer kurzfristig über AirBnB oder booking.com gebuchten
Unterkünfte haben zwischen 50 und 80€ gekostet, wobei der Preis
nicht unbedingt etwas über die Qualität aussagt. Der Benzinpreis
war 20c höher als zu Hause und lag maximal bei 1,60€/Liter. Etwas
Geld konnte man sparen, wenn man beim Intermarche tankt, die sich
inzwischen auch über Portugal verteilen. Und im Endeffekt hat sich
auch eine andere Hoffnung erfüllt. Diesen Sommer war es in
Portugal kälter als zu Hause, wo es wochenlang bei 30°C und mehr
war.
E. Thane
August 2018