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Am Sonntag Morgen haben wir uns
soweit erholt, daß wir unser strammes
Besichtigungsprogramm beginnen können. Auf unseren Guzzis
geht es nach Süden durch Sümpfe und vorbei an großen
Fabriken im Binnenland, das oft nur staubige Sandwüste von
grauem Sand ist, der unsere Fahrt manchmal an die
Durchquerung der Sahara erinnern läßt. Es ist nicht
besonders interessant, und wir sind froh, als wir
schließlich die US 41 erreichen, die an der Nordseite der
Everglades entlang führt, was wenigstens auf einer
Straßenseite etwas Abwechslung aufkommen läßt. Am Abend
quartieren wir uns auf einem Campingplatz in Florida City
ein, der für hiesige Verhältnisse richtig billig ist (18$)
und durch die zentrale Lage ideal als Ausgangsbasis für
unsere Touren taugt. Von hier geht es am nächsten Morgen in die Everglades hinein, ein Sumpfgebiet, das unter Weltnaturschutz steht. Wir sehen viele Alligatoren, die gelassen in der Sonne liegen (wir lassen sie auch liegen), Unmengen von Vögeln und unten in Florida Bay machen wir eine Bootstour mit. Leider ist die Tour durch die Sümpfe an diesem Tag ausgebucht, das wäre wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Auf der Bootsfahrt erfahren wir außer einer Menge Geschichte und Hintergrund nichts besonderes. Wir können uns nur nachträglich damit trösten, daß die 1 ½ Stunden immerhin reichten um uns einen herrlichen Sonnenbrand zu verpassen und einige Delphine zu sehen, die mit unserem Boot spielten. Den Rest des Nachmittages nutzen wir für Miami, speziell Miami Beach, durch dessen wunderschönes Art Deco Viertel wir bis zum Sonnenuntergang schlendern. Ist schon witzig, wenn man die Kulisse für die Miami Vice Filme wiedererkennt. Leider hat der Tag zu schnell ein Ende, und wir müssen zum Campingplatz zurück. |
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Am Mittwoch ist dann wieder der
Rückfahrttag zum Cottage. Wir versuchen kleine Straßen zu
nehmen, was aber nur teilweise gelingt. Die Straßen im
Süden geben nicht viel zum Motorradfahren her. Auf der US
441 kommen wir durch Pahokee, so was haben wir noch nicht
gesehen. Man sagt ja immer Detroit Downtown ist
heruntergekommen, aber hier sind wir wirklich froh als wir
durch sind. Wir haben einfach ein ungutes Gefühl. Abends
kommen wir wieder am Lake Panasofskee an und verleben noch
einen schönen Abend mit Mike. Mit ihm zusammen fahren wir auch nach Daytona Beach, um uns mal das Treiben der sagenumwobenen Bikeweek anzuschauen. Wir fahren direkt an die Beach, um die, auf Fotos immer zu sehenden, Tausenden Motorradfahrer zu sehen, die am Strand langfahren. Aber meistens sind es nur Autos, die gegen Gebühr eingelassen werden. Die Mainstreet ist dann die Mega Partymeile. Eine Kneipe reiht sich an die andere. Die Harleys stehen dicht an dicht und die mit allem Schnickschnack ausstaffierten Fahrer schlendern herum, sitzen in den unzähligen Kneipen und lassen sich vollaufen, oder fahren mit eisenhartem Blick und der typischen Harleyschutzkleidung (Lederweste und Eierschale – die auf dem Kopf, versteht sich) die Mainstreet rauf und runter. Am Abend soll hier die Hölle los sein, so sagt man. So lange wollen wir aber nicht bleiben, weil wir die Vergnügungen der Harleygemeinde schon kennen. Wir jagen also nur einen Film nach dem anderen durch die Kamera. Keiner sollte annehmen, daß hier viele Italiener zu sehen sind, wir sehen nur eine Guzzi fahrend. 90% Harleys, der Rest ein Mix aus Goldwings und ein paar Japanern, auch ein paar BMW’s darunter. Es sind irgendwie nicht so viele Motorräder zu sehen. Wir hatten erwartet, daß wir die ganze Zeit nur so umgeben sein würden von Motorrädern, aber auf dem Weg aus der Stadt sind wir wieder ziemlich alleine auf weiter Flur. Wer weiß, wo die alle sind. Wir hören, daß es außerhalb der Stadt noch einige bekannte Partykneipen gibt. Wir aber genießen die kleinen Seitenstraßen, die uns hinüber führen an die Westküste zurück zum Cottage. |
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