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Losgefahren sind wir schon vor ein paar Tagen und haben am Wochenende das Guzzitreffen in New Cumberland / West Virginia angefahren. Da Susann den Berufsverkehr vor dem Memorial Day vermeiden wollte, war sie schon etwas früher losgefahren. Wir trafen uns an einer Raststätte hinter Toledo, wo sie schon Kontaktaufnahmen von einer Gruppe Harleyfahrer abwehren mußte. Die gleiche Truppe sahen wir zwei Stunden später an der nächsten Raststätte 50km weiter - weit waren die ja nicht gekommen. Als wir um 21:30 in New Cumberland ankamen, war auf dem Platz schon nichts mehr los. Aber diesmal wußten wir ja Bescheid und gingen gleich in die entsprechenden Kneipen im Ort. Hier wurde dann bei ein paar Bier etwas Benzin geredet, bevor wir doch etwas erschlagen von den 570km bei über 30 Grad im Schatten ins Zelt krochen. Am Samstag machten wir einen Tagesausflug über ein paar schöne Strecken in der Gegend, bevor am wir abends zum Austeilen des Abendessens und der Doorprices (gespendete Kleinigkeiten von Firmen, die unter allen Teilnehmern verlost werden) wieder auf dem Platz erschienen. Bei angenehmer Hitze und ein paar Bier klönten wir noch etwas auf dem Platz. |
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![]() Hier mieteten wir uns für zwei Tage auf einem State Park Campground ein und machten am nächsten Tag eine Tagestour durch die Halbinsel, zu der Stadt an der Landspitze, wo die ersten Siedler anlegten. Provincetown, auch kurz P-town genannt, erinnerte uns etwas an Key West., leider fehlten hier nur die entsprechenden Temperaturen, denn hier an der Küste waren es leider nur noch so um die 20 Grad, wir hätten gerne etwas mehr haben. Es war aber immer noch angenehm genug, um in T-Shirt und Sonnenbrille durch das bunte Treiben zu schlendern. Wir aßen noch einen Clam Showder, die Spezialität der Gegend in Form einer Suppe aus Fisch und geschäumter Milch (lecker), bevor wir wieder zum Campingplatz aufbrachen. |
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Am
Samstag geht es über kleine Straßen quer durch Vermont
immer weiter nach Norden. Ein kleines Dorffest lädt uns
noch zum Stoppen ein, und schließlich landen wir an
einem kleinen Grenzübergang nach Kanada. Der Grenzer
sieht mit seinem kleinen Kinnbärtchen aus wie original
aus Paris. Die üblichen Frage über Waffen und
wohin/weshalb tauchen auf und können zu seiner
Zufriedenheit geklärt werden. Er wünscht uns einen
schönen Aufenthalt in Kanada, und wir machen uns, an den
Seen entlang, auf den Weg nach Montreal. Hier ist das
Zentrum des französisch sprachigen Kanadas, alle
Anzeigen sind zumindest zweisprachig, wenn nicht auch
nur in Französisch. Auf dem Campingplatz südlich der
Stadt angekommen, machen wir uns nur kurz fertig und
fahren dann direkt zu einem Sightseeing Nachmittag in
die Stadt. Montreal ist eine schöne Stadt, vor allen Dingen, wenn man sie mit europäischen Maßstäben mißt und nach einem längeren US Aufenthalt europäischen Lebensstil vermißt. In Alt- Montreal gibt eine richtige Fußgängerzone und einen großen Platz, um den herum sich alles abspielt. Es ist viel los auf den Straßen, die alte und neue Innenstadt gefällt uns von der Bebauung, mit anderen Worten , wir genießen alles und lassen uns treiben. Wir essen noch in einem von den Straßenrestaurants zu Abend, bevor wir im Dunkeln wieder zum Campingplatz zurückkehren, nicht ohne vorher im Liquor Shop, einem autorisierten Alkoholverkauf, eine Flasche Wein zu erstehen, die wir in der milden Nacht leeren. |
Am
nächsten Morgen fahren wir über die Interstates aus
Montreal raus, und biegen nach ca. 100km auf die
Landstraße ab. Hier entdecken wir eine Bäckerei, wo wir
uns dann erst einmal ein Frühstück in Form von Quiche,
Croissant und Pain au chocolat gönnen. Danach geht es
auf den innerkanadischen Highway No. 7, der uns parallel
zur Autobahn Richtung Toronto führt. Die Landschaft ist
nicht besonders reizvoll, erst einmal geht es durch das
große NICHTS, daß uns an die weiten Ebenen von Illinois
erinnert, dann irgendwann durch ewige Wälder. Die
Straßen sind hauptsächlich gerade. Abends kommen wir
etwas fertig nördlich von Toronto auf einen Campingplatz
an, da das Wetter sich selbst übertrifft, es sind so um
die 35 Grad. Am Montag fahren wir nur noch die
restlichen 450km nach Hause. Der Wochenausflug hat weitere 4000km auf unsere Tachos gebracht. Die letzten Tage waren schon fast zu heiß zum Fahren, aber immer noch besser als Regen. Gerade in Neuengland muß man etwas Glück mit dem Wetter haben, und das haben wir gehabt. Wir wären gerne noch etwas weiter in den Norden von Maine gefahren, aber die 10 Tage, die wir Zeit hatten, haben leider nicht gelangt. So haben wir „nur” den relativ dicht besiedelten südlichen Teil Neuenglands gesehen. Aber wir können verstehen, warum die Siedler, die hier damals anlandeten, das Land als Paradies empfanden. Die Landschaft ist leicht hügelig mit Wäldern, es gab niemanden, der ihnen Vorschriften machte, sie konnten sich nehmen was sie wollten. Die ersten Siedler waren so hilflos, weil sie auch Probleme mit ihrem Saatgut hatten, daß sie fast vor Hunger gestorben wären. Die Indianer halfen ihnen schließlich und zeigten ihnen was das Land bot (inkl. der Truthähne), so kam zum Beispiel auch der Mais nach Europa. Nachdem die Siedler von den Indianern gerettet wurden gab es ein großes Fest als Dankeschön an die Indianer. Dieses Fest gibt’s noch heute und wir alle kennen es unter dem Namen “Thanksgiving.” Irgendwann beanspruchten die Siedler dann das Land der Indianer, da war es mit der Freundschaft vorbei. |
Neuengland
ist
noch sehr europäisch, was die Bebauung betrifft. Die
Städte sind schön und gepflegt. Es ist schon sehr
unterschiedlich zu den westlichen Teilen der Staaten.
Die Guzzis liefen beide super, die Abstimmungsmaßnahmen
an der SP haben sich bezahlt gemacht. Sie brauchte noch
weniger als die 1000S, die mit 4.3 l/100 schon sehr
sparsam war. Die SP unterbot dies noch mit 4.0 l/100.
Ansonsten gibt es von der Motorradseite nicht viel zu
berichten, beide Maschinen verrichteten anstandslos
ihren Dienst, so wie es sein soll. Eric & Susann Juni 1999 |