Vor
guten 10 Jahren war ich mit dem Motorrad im Westen der USA
unterwegs. Uns kommt zum Abschluß der Elternzeit die
Idee, noch einmal eine richtig große Reise zu machen,
bevor die mehr kindorientierten Urlaube kommen. Für zwei
Monate bietet sich trotz unserer Abneigung
Fingerabdrücke abgeben zu müssen die USA für eine solche
Reise mit Kindern an. Als Zeitraum nehmen sich das Ende
der Elternzeit, so daß Rieke ihre erste große Reise mit
vier Monaten startet, wohingegen Thorben immerhin bei
der Rückkehr fast drei sein wird. Da dieser Zeitraum in
den Herbst des Jahres 2009 fällt, entscheiden wir uns
für den Westen der USA, und dort im Prinzip für eine
große Runde im Uhrzeigersinn, um früh die nördlichen
Gebiete zu sehen und möglichst viel Sonne und Wärme zu
haben. Der Besuch unserer Freunde in Tucson ist dann zum
Ende der Reise. Für die Vorbereitungen haben wir zwei Monate, wir sind allerdings im Abflugtermin und Startort relativ flexibel, wollen Ende August/Anfang September starten. Zu unserem Glück bietet gerade die Lufthansa ein Herbst/Winterspezial an, bei dem wir alle für 1700¤ nach San Franzisco fliegen können. So wird von hier aus geplant. Schon sechs Wochen vor Termin müssen wir für unsere Kleinen biometrische Ausweise beantragen (wegen der Terrorismusgefahr durch 4-Monate alte Babies). Die Ausweise (kosten ja nur 70¤) können wir nach der Reise direkt weg werfen, da sie für Fernreisen nach Rückkehr nicht mehr aktuell genug sind. Die ESTA Genehmigungen gehen problemlos mit den Ticketdaten. Imfpungen braucht man außer den normalen keine. Der erste Gedanke bezüglich eines Fortbewegungsmittels geht natürlich in Richtung Wohnmobil, aber alle Recherchen zeigten, daß diese für diesen Zeitraum alleine Fixkosten ca. 5000¤ kosten würden (selbst so spät im Jahr). Ein Minivan (dort immerhin meist über 5 Meter lange Gefährte) für 1855¤ hörte sich da besser an, auch weil der Benzinverbrauch und die Campingkosten niedriger sind. Zum Glück ist die Gepäckregelung nach USA relativ großzügig (pro zahlender Passagier zweimal 23kg, pro Baby einmal 23kg), so daß wir uns schnell entschlossen, die Kindersitze mitzunehmen. Dadurch ergab sich auch die Entscheidung zugunsten der Kombination Zelten/Motel für uns. Unsere Zeltausrüstung paßt fast in einen großen Transportsack und wiegt unter 20kg. |
1. Tag, 3.9.2009 (Motel) |
Harxheim - San Franzisco |
9150km |
Zum
Glück haben wir gestern abend alles Gepäck eingecheckt. So
können wir uns mit leichtem Gepäck von Freunden bei
leichten Regen zum Bahnhof fahren lassen, um nicht
irgendwo im Berufsverkehrstau in Sichtweite des Flughafen
Frankfurts zu verhungern. Die S-Bahn hält direkt unter dem
Flughafen. Der Lufthansa Flug geht pünklich gegen 9:55
los, Thorben hat schon einen eigenen Sitzplatz, für Rieke
haben wir eine Babyschale bekommen, in der sie vor uns an
der Wand hängt. Durch die Zeitverschiebung kommen wir am gleichen Tag mittags nach 10:20 bei Sonnenschein und 30°C an. Immigration geht schnell, einmal persönliche Daten, Fingerabdrücke und Augenfoto abgeben und dann bei der Gepäckausgabe das Gepäck einsammeln. Mit dem Skytrain geht es zum Autovermieter Alamo, wo wir uns einen Wagen in der Wagenklasse im Parkdeck aussuchen können. Wir entscheiden uns für einen Dodge Grand Caravan, weil er in der zweiten Reihe zwei einzelstehende Sitze hat. Das Pacific Motor Inn, das wir per Internet reserviert hatten, finden wir schnell. Da wir uns entschieden haben San Franzisco zu Anfang unserer Reise anzuschauen, müssen wir über das Wochenende bleiben und der Preis bewegt sich bei 106$ + tax. Wir legen uns erst mal hin und das Abendessen nehme ich nur alleine ein. |
2. Tag, 4.9.2009 (Motel) |
San Franzisco |
|
Das
Hotel ist mitten in Chinatown, und wir gehen zum
Frühstücken nach einer kurzen Nacht zum Chinesen nebenan.
Die Grant Street nebenan ist eher eine Touristenstraße,
die parallel verlaufende Stockton ist viel interessanter.
Nachmittags gehen wir zu Fuß über die Hügel zum Fishermans
Wharf - ebenfalls hübsch touristisch. Aber mal nett
anzuschauen. Wir nehmen den Bus zurück und abends
versuchen wir nahebei beim Thai Essen zu gehen. Essen ist
zwar lecker, aber Thorben und Rieke sind am Ende, und wir
stopfen es uns eigentlich nur schnell rein, um die beiden
ins Bett zu bekommen. Das Hotel ist gut gelegen, mitten in
Chinatown und hat trotzdem Parkplätze, was in San
Franzisco teilweise teuer zu bezahlen ist. Dafür hat man
den Stadtlärm und nachts das Brummen der Klimaanlage auf
den umliegenden Dächern. |
Eingang zu Chinatown |
Chinatown |
Chinatown |
Typische Häuserzeile |
3. Tag, 5.9.2009 (Motel) |
San Franzisco |
|
Nach
dem Frühstück laufen wir zum Union Square und freuen uns
über den strahlend blauen Himmel. Dort kaufen wir eine
Tageskarte für die Cable Cars, sie kostet inzwischen 11$
pro Person. Am Union Square ist uns die Schlange zu lang,
und wir gehen zwei Stationen weiter, was aber auch nicht
so klug ist, weil alle ankommenden Cable Cars voll sind.
Schließlich finden wir doch einen Platz und fahren zum
Fishermans Wharf. Wenn man sieht, daß die Bremse noch mit
Muskelkraft zu bedienen ist, versteht man warum die Fahrer
alle etwas mehr Körpermasse haben. Zu "crookiest street"
laufen wir kurz zu Fuß rüber. Die schlangenförmige Straße
sieht genauso hübsch aus wie auf allen Bildern. Wir laufen
sie hoch und warten oben schweißgebadet auf das nächste
Cable Car, das wir bis zum Hotel nehmen. Am Nachmittag machen wir noch einen Ausflug mit dem Bus zum Szene-Viertel Castro. Auf dem Weg legen wir noch einen Zwischenstop im angeblich schönen Viertel Ashbury Height, aber das macht nicht viel her, vielleicht liegt es aber auch nur am aufkommenden Nebel, der das Flanieren ungemütlich macht. Auch Castro wirkt im diffusen Licht nicht so schön, wie ich es in Erinnerung hatte. Mit der Nostalgiebahnlinie und dem Bus fahren wir zurück zum Hotel, wo wir uns noch beeilen etwas einzukaufen, weil morgen ja Sonntag ist und wir morgen weiter wollen. In Erinnerung an den gestrigen Essensstreß hole ich gegenüber zwei Essen beim Chinesen, und wir essen auf dem Zimmer. |
Fishermans Wharf |
Cable Car Fahrt |
Lombard Street |
Alcatraz |
Castro Viertel |
4. Tag, 6.9.2009 (Motel) |
San Franzisco - Mariposa |
380km |
Das
Einkaufen hätten wir uns sparen können, beim Gang zu
unserem Frühstückschinesen sehen wir, daß alle Geschäfte
offen sind. Die Nacht war annähernd normal, Jetlag scheint
fast überstanden zu sein. Wir wollen noch den Scenic drive abfahren. Bei Sonne gestartet, kommen wir immer mehr in den Nebel je näher wir der Westküste kommen, so daß wir schließlich abbrechen. Wir entschließen uns, doch schon Richtung Yosemite zu fahren. Da die Oakland Bay Bridge immer noch gesperrt ist müssen wir einen ziemlichen Umweg fahren, der auch noch von Staus gekrönt ist. Am ersten Einkaufzentrum halten wir an und kaufen bei target einen Rand McNelly Road Atlas (Target edition für nur 6$), der uns den ganzen Weg über führt. Über die 120 geht es Richtung Park, wir erfahren aber auf dem Weg, daß wir nur über die 49 und Mariposa reinkommen, da die Querverbindung wegen Waldbränden gerade gesperrt ist. Es ist nicht unser Tag. Dadurch ist es zu spät noch in den Park zu fahren, und wir fragen in Mariposa nach einem Motel. Um 18:00 bekommen wir im Motel 8 das angeblich letzte Zimmer mit einem King size Bett. Der Supermarkt gibt nichts her, so gehen wir zu dem Mexikaner an der Hauptstraße und essen echt lecker. |
5. Tag, 7.9.2009 (Camping) |
Mariposa - Yosemite (Bridaveil
creek) |
130km
|
Nach
einer unruhigen Nacht (vier Personen in einem 2-Meter
Bett) und einem überraschend guten Frühstück fahren wir
durch die Wälder und Täler in den Yosemite. Am Eingang
gibt es auch zu dieser Jahreszeit noch 20 Minuten
Wartezeit und das Schild "all campgrounds full". Der
Interagency Paß für 80$, den wir hier kaufen, macht sich
auf dieser Reise bezahlt. Wir fahren direkt zum "walk-in"
Campground Bridaveil Creek, da er etwas abseits liegt und
wir früh dran sind. Wir bekommen ohne Probleme einen
Platz. Das erste Mal zelten! Das Wetter ist sonnig, aber
durch die Höhe sind es nur 20°C. Nach einer Ruhe- und Spielzeit fahren wir zum Glacier Point und genießen die wunderschöne Aussicht über das Tal, 1000 Meter tiefer, und den Half dome gegenüber. Duschen gibt es auf den Einfachcampingplätzen nicht, nur Kaltwasser aus dem Hahn. Wir finden auf einem verlassenen Platz Gaskartuschen für unseren Kocher (im Flieger sind ja keine erlaubt) und auch etwas Feuerholz und machen uns abends ein Feuer zum Essen unserer Käsebroten und Weintrauben, da wir ja auf Camping so schnell nicht vorbereitet waren. |
Yosemite Half Dome |
Yosemite Tal |
Yosemite: Karges Mahl |
6. Tag, 8.9.2009 (Camping) |
Yosemite (Bridaveil creek) - Yosemite (North Pine) | 60km |
War
das eine kalten Nacht, morgens waren es höchstens 0°C. Bin
ich froh, daß wir Thorben einen guten Schlafsack gekauft
haben, Antje zieht Rieke mit zu sich in den Schlafsack.
Beide Kinder mosern überhaupt nicht, nur wir merken, daß
wir mit unseren Sommerschlafsäcken hier fehl am Platz
sind. Der Sternenhimmel war allerdings nachts umwerfend.
Alle Pläne für ein ruhiges Frühstück werden gestrichen,
wir packen schnell und setzen uns mit eiskalten Fingern in
den Wagen und fahren mit voller Heizleistung runter ins
Tal. Nach einem Frühstück (so eine Art Hamburger um 8:00
morgens) fahren wir zum Curry Village und bemühen uns um
einen Campingplatz. Auch die frühe Zeit sichert keine
Plätze, wir werden auf eine Warteliste gesetzt und sollen
um 15:00 wieder erscheinen - toll. Die gute Nachricht ist,
daß die Querverbindung zur 120 angeblich heute abend
wieder geöffnet wird. Wir nutzen die Wartezeit und fahren mit dem Park Shuttlebus eine Runde durch das Tal und verschaffen uns einen Überblick. Kurz vor 15:00 sind wir wieder am Curry Village und sind doch erstaunt, wieviele Leute dort auf die freien Plätze warten. Wir bekommen einen auf einen Platz auf dem North Pine Campground und können dort das erste Mal unseren neuerworbenen Primuskocher ausprobieren. Abends ist es hier so warm, daß wir ohne Probleme draußen noch etwas lesen können - was für ein Unterschied zur letzten Nacht. |
7. Tag, 9.9.2009 (Camping) |
Yosemite (North Pine) - Devils Postpile | 130km |
Am
Visitor Center frühstücken wir. Die Querverbindung zur 120
soll wirklich offen sein, das ist auch gut so, weil wir
heute weiter wollen. Mit dem Benzin habe ich mich etwas
verschätzt, wir müssen an der Tankstelle im Park tanken
und fahren danach über den Tioga Paß bis Lee Vining, wo
wir nach Süden abbiegen. Westlich von Mamouth lakes
schauen wir uns oberhalb der Wasserfälle den "See der
toten Bäume" an, den Thorben sehr fasziniert. Hier haben
aufsteigende CO2 Gase die Vegetation elminiert, was aber
einen Hartgesottenen trotz Warnschildern nicht daran
hindert sich in Badehose auf den Sand zu setzen. Zum Devils Postpile müssen wir den Bus für 7$/Person vom Sammelparkplatz nehmen. Von der Rangerstation ist es nur ein kurzer Spaziergang zu den imposanten Orgelpfeifen in Hexagonform. Wir nehmen zurück den längeren Weg zum Busstop Nr. 8 und treffen eine Wanderin aus Deutschland, die uns erzählt, daß sie auf dem Campground im Park bleibt, weil der heiße Quellen hat. Wir entschließen uns es ihr gleich zu tun (zwei Tage ohne Duschen ist nicht so mein Ding), fahren mit dem Bus wieder raus zum Parkplatz und mit dem Wagen wieder rein zum Campground. Aber welchte Enttäuschung, heiße Quellen gibt es nur als Dusche und dieses sehen nicht so einladend aus. Unsere Wanderbekanntschaft hat angesichts dessen eine 100$-Cabin genommen und lädt uns ein zum Duschen. Vorher müssen wir uns aber noch beeilen in der Lodge etwas zu essen zu bekommen. Die Hamburger für 10$ sind allerdings nicht die Erfüllung. |
Horseshoe Lake |
Devils Postpile |
Devils Postpile |
Devils Postpile |
8. Tag, 10.9.2009 (Camping) |
Devils Postpile - Panamint Springs | 260km |
Wir
fahren gepackt nach Mamouth Lakes zum Frühstücken. Ein
Stück weiter wollen wir in den Whitmore Hot Springs, um
doch noch ein Bad in heißen Quellen zu bekommen. Wir
laufen mit den Badesachen den ganzen Berg zu den kleinen
Teichen, die die Quellen füllen, hinunter und müssen unten
die Hinweisschilder auf die Sperrung wegen giftiger CO2
Dämpfe lesen. Pech gehabt. Die schönen Farben hätten wir
auch von oben genießen können. In Bishop kaufen wir endlich richtig ein, bisher haben wir uns noch von den paar Kleinigkeiten ernährt, die wir als Snacks gekauft hatten. Dazu gibt es einen 45 Liter Cooler für 23$ im Angebot, der den Leerraum im Kofferraum füllt. Jetzt sind wir für alles gerüstet und können auch mal zwischendurch eine richtige Pause mit Essen machen. Nach einem Stop im McDonalds schauen wir uns ein Stück weiter (nicht ausgeschildert) die Alabama Hills an, die aber in der Mittagssonne recht konturlos wirken. Bei niedrig stehender Sonne wirken sie wahrscheinlich wirklich viel schöner. Westernfans kommen auf alle Fälle auf ihre Kosten, da hier viele Western gedreht wurden. Wir nehmen uns nicht die Zeit bis zum Sonnenuntergang. Die verbleibenden 50mls nach Panamint Springs vergehen schnell, angesichts der Beschreibung hätten wir allerdings etwas mehr erwartet als eine Tankstelle mit Motel und Campingplatz. Dafür ist der Campingplatz mit 7,50$ der billigste unserer Reise und der gute Ratschlag hohe Schuhe wegen der Skorpione zu tragen sogar umsonst. Es ist wirklich heiß! Aber wir sind hart und kochen uns noch schöne warme Nudeln. Es sind selbst um 22:00 noch 33°C. Dafür ist der Sternenhimmel grandios und mit der Dunkelheit kehrt auch Ruhe auf der Straße ein. Wir machen alle Luken auf, aber selbst so ist es heiß. |
Stau- und Ruheraum |
Whitmore Hot springs |
Alabama Hills |
Auf dem Weg zum Death Valley |
9. Tag, 11.9.2009 (Hotel) |
Panamint Springs - Las Vegas | 370km |
Morgens
sind es immer noch 31°C, der starke Wind nachts hat keine
wirkliche Abkühlung gebracht. Kurzes Frühstück, dann
weiter in die Wüsten, hinüber über die nächste Hügelkette
ins Death Valley. Furnace Creek ist noch genauso, wie ich
es von vor 10 Jahren in Erinnerung hatte - voll
durchkommerzialisiert und selbst bei über 40°C in den
Restaurants und Shops noch gefühlte 15°C. Dafür hat sich
Badwater verändert, ich habe die Rampen und Parkplätze so
nicht in Erinnerung. Die Wanderung hinaus in die Wüste
ersparen wir uns angesichts der Temperaturen und der
gleißenden Sonne. Auf dem Weg zurück nach Norden fahren wir noch den Artist drive ab und bewundern die Berge in schillernden Farben. Am Zabrisky Point machen wir einen Halt und blicken zurück ins Tal des Todes. Die Temperatur ist allerdings durch die etwas höhere Lage nicht gesunken. 30 Meilen weiter reizt uns in Death Valley Junction ein (dem einzigen) unscheinbares Cafe zu einer angenehme Rast, bevor wir die letzten Kilometer nach Las Vegas hinter uns bringen. Da sich Antje nicht entschließen konnte, einen Tag vorher etwas zu reservieren, müssen wir im Excalibur erfahren, daß die Internetpreise am Schalter nicht gelten und eher das doppelte betragen (130$, es ist Freitag). Wir suchen planlos zwei Stunden lang die Touri-Info und ein Hotel, bis wir einfach das La Quinta für 124$ nehmen. Das ist zwar fast genauso teuer, hat aber Frühstück, einen schönen Pool, den wir auch zum Abkühlen nutzen und ist ruhiger. Mit dem Shuttlebus vom Hotel fahren wir abends an den Strip zum Harrahs, von wo wir erst einmal den nächsten Shuttlebus zum Rio's nehmen, wo es ein tolles Seafood Buffet geben soll. Der aufgerufene Preis von 39$ ist uns aber zu viel, und wir müßten auch noch lange Schlange stehen. Wollen wir nicht, also zurück an den Strip und relativ orientierungslos rumgeirrt, bis wir uns einfach beim Schotten (McDonald) was Schnelles holen, um nicht ewig in irgendwelchen Schlangen zu stehen. Las Vegas bei Nacht ist immer wieder farbenprächtig, so farblos es am Tag wirkt. Thorben trage ich mit Tragegestell auf dem Rücken, angesichts der Menschenmassen auch besser. Mit einem Taxi fahren wir für 10$ um 23:00 zurück. |
Badwater |
Badwater |
Las Vegas - Pooltime |
Death Valley |
The Strip |
10. Tag, 12.9.2009 (Motel) |
Las Vegas - Hurricane | 330km |
Antje
will weiter, ich würde ja auch einfach mal einen Tag
ausspannen (im Nachhinein merke ich, daß ich hier das
Automuseum verpasse, daß ganz gut sein soll). Wir waschen
noch Wäsche, und ich gehe mit Thorben noch mal in den
Pool, was er immer wieder toll findet. Über den Interstate geht es bis zum Valley of fire. Hier gilt unser Interagency Paß nicht, wir müssen für den State Park 7$ bezahlen. In den errudierten Steinen entdecken wir immer neue Formen. Toll. In dieser Gegend haben wir die höchsten Temperaturen unserer Reise, das Autothermometer steigt bis auf 43°C an. Über Overton und den I-15 geht es bis nach St. Georg, wo wir bei einer Pause im WalMart den Hinweis auf Ölwechsel entdecken. Das ist für uns interessant, weil der Wagen seit geraumer Zeit den Hinweis auf einen nötigen Ölwechsel gibt und ein Anruf bei Alamo ergeben hat, daß hier der Kunde das selber in die Hand nehmen soll und das Preislimit 25$ beträgt. Nach ein bischen Handeln geben wir ihn bei WalMart ab und shoppen und essen in der Zwischenzeit. Ein Stück weiter, in Hurricane, finden wir mit dem Rodeway Inn ein Motel, daß uns in Anlage und Ausstattung (Pool) zusagt und mit 79$ (Wochenendpreis) noch günstig ist. Zum Abendessen holen wir Pizza von nebenan, die wir auf dem Rasen bei angenehmen 33° verspeisen. Dank Cooler gibt es für mich auch ein kaltes Budweiser dazu, mal was geschmacklich interessanteres als die ewige Lemonade, Wasser oder den Ice Tee. |
Valley of fire |
Valley of fire - Snake |
Valley of fire |
Valley of fire - Piano |
Valley of fire |
11. Tag, 13.9.2009 (Motel) |
Hurricane | 0km |
Wir
haben uns entschlossen uns einfach mal einen Tag Nichtstun
zu gönnen. Die zweite Nacht kostet nur noch 50$. Thorben
geht vormittags und nachmittags mit uns in den Pool, und
wir machen einfach mal nichts. |
12. Tag, 14.9.2009 (Camping) |
Hurricane - Bryce | 230km |
Morgens
den Tank mit Benzin und den Cooler mit Eis gefüllt und zum
Zion National Park gefahren. Dort lassen wir wie alle den
Wagen am Visitor Center stehen und nehmen den Shuttle Bus
bis zur Endstation hinten im Canyon. Die Meile Fußweg bis
zum Fluß läßt sich auch mit Thorben machen, aber danach
geht es nur noch durch das Flußbett weiter, und das geht
nicht mehr. Wieder zurück am Parkplatz gibt es ein
Picknick, bevor wir Richtung Bryce Canyon weiterfahren. Auf dem Weg machen wir noch ein paar Fotostops im Red Canyon, den wir automatisch durchfahren. Die Hotels am Eingang zum Bryce Canyon sollen 130$ kosten, auch in Tropic kostet es selbst zu dieser späten Jahreszeit noch über 90$. Wir essen erst einmal zu Abend und fahren dann zu dem Bryce Pine Camping (18,50$) zurück. Dort können wir auch kostenlos den Pool in dem dazugehörigen Hotel benutzen, sehr angenehm bei dem draußen heftig pfeifenden Wind mit einem kurzen Regenschauer. |
Zion NP |
Zion NP |
Zion NP |
Zion NP |
Red Canyon |
13. Tag, 15.9.2009 (Camping) |
Bryce - Kodachrome Basin State
Park |
130km |
Wieder
mal eine etwas kältere Nacht mit 4°C morgens. Wir
frühstücken an der angeschlossenen Tankstelle und lassen
das Zelt noch vom nächtlichen Schauer abtrocknen. Im Bryce Canyon NP fahren wir bis zum Rainbow Point durch (nett), stoppen dann auf dem Rückweg am Black Birch (naja), der Natural Bridge (toll), dem Bryce Point (gut), dem Sunset Point (toll) und dem Sunrise Point (OK). Bei einer Pause in Canondale können wir endlich mal Gaskartuschen kaufen und beschließen zu versuchen, die Abkürzung zur 89 am Kodachrome Basin vorbei zu nehmen. Leider müssen wir uns vom Ranger im Kodachrome Basin SP anhören, daß es nach den Regenfällen der letzen Tage nicht ratsam sei, dies ohne 4-Wheel-drive zu versuchen. So streichen wir es, buchen uns stattdessen auf dem Campground im Park ein (10$ zusätzlich zu den 7$ Eintritt). Gegen Abend füllt sich der Platz schnell. Er ist schön gelegen und von Felsen umgeben. |
Bryce Canyon NP |
Bryce Canyon NP |
Bryce Canyon NP |
Bryce Canyon NP |
14. Tag, 16.9.2009 (Camping) |
Kodachrome Basin State Park | 50km |
Wider
Erwarten war die Nacht recht warm. Beim Frühstück
entschließen wir uns noch eine Nacht zu bleiben. Ich fahre
mit Thorben zurück nach Tropic zum Einkaufen. Für abends
kaufe ich auch etwas zum Grillen. Thorben gräbt den Platz
nachmittags mit seinem neuen Bagger um, Rieke strampelt
sich einen. Später machen wir noch einen Ausflug zu dem
Shakespiere Arch im Park, kann man mal so mitnehmen, aber
nichts legendäres. Es wird ein entspannter Tag mit
Versteckspielen mit Thorben am Abend. |
Kodachrome Basin SP |
Kodachrome Basin SP |
Kodachrome Basin SP |
15. Tag, 17.9.2009 (Motel) |
Kodachrome Basin State Park -
Bricknell |
230km |
Wir
nehmen den Highway #12, der sich wunderschön auf und am
Bergkamm entlang führt. Im Kiva Koffee House machen wir
Pause und genießen die tolle Aussicht. Die angebotenen
Zimmer erscheinen uns aber mit 170$ als zu teuer. Über
Escalante und Boulder geht es weiter bis nach Bricknell,
wo wir das Aqaurius Inn für 57$ die Nacht finden. Wir
haben beschlossen, daß ich Antje in einem Motel zurück
lasse, um mir Salt Lake City und die Salzseen/-wüste
anzuschauen, da ihr das zu viel Fahrerei ist. Dieses Motel
erscheint uns geeignet, es hat einen geheizten Indoor Pool
und die Zimmer sind OK. Wir kaufen noch für die kommenden
Tage ein und gehen danach in das einzige Diner im Ort. Auf
dem Rückweg vom Nachbarort fällt uns der Polizeiwagen am
Ortseingang auf, der zur Verkehrsberuhigung dient. Zur
wirklichen Täuschung hat der Sheriff sich auch noch durch
eine Puppe vertreten lassen. Nach Poolbesuch sind die
Kinder tatsächlich so fertig, daß wir uns einen Film auf
DVD anschauen können. Es soll das einzige Mal auf unserer
Reise bleiben. |
Postamt |
Kiva koffee House |
Kuchentheke |
Strohpuppen Sheriff |
16. Tag, 18.9.2009 (Motel) |
Bricknell - Wendover (Eric'
Abstecher) |
760km |
Ich
fahre früh nach dem Frühstück auf der einsamen 73 zum
I-70, wo ich bei Saline die Querverbindung zur I-80 nehme,
die ich bis Salt Lake City hoch fahre. Der erste Eindruck
von SLC ist wie in jeder amerikanischen Stadt mit den
vielen Supermärkten/Fastfoodketten an den Einfallstraßen.
Nur der innere Stadtbezirk, der Bereich um den Temple
Square wirkt etwas anders, sauberer, steriler. Ich schaue
mich um, fahre noch einmal am State Capitol vorbei, daß
dem weißen Haus nachempfunden ist und nehme den Interstate
zum Antelope Island State Park. Er liegt im Salzsee auf einer Insel. Ich schaue mir die Ausstellung im Visitor Center an und fahre dann zum "Strand". Den Plan hier einmal ins Wasser zu gehen gebe ich allerdings auf, da der ganze Uferbereich nicht besonders einladend wirkt und die Duschbereiche einen Kilometer entfernt sind. Mit Staus (eher ungewöhnlich für amerikanische Interstates) eile ich nach Wendover, da ich im Visitor Center in SLC erfahren hatte, daß dieses Wochenende die Utah Salt Lake Flats stattfinden, die Hochgeschwindigkeitsversuche in der Salzwüste bei Wendover. Da ich gleich morgens dabei sein will, weil ich mich mittags wieder auf den Rückweg nach Bricknell machen muß, buche ich mich in ein einfaches Motel am Ortsausgang in Wendover ein. Die Kasinos in Wendover sind eher enttäuschend, es gibt in allen das Einheitsbuffet zum Einheitspreis und ansonsten gibt es im ganzen Ort außer den Fastfoodketten nur noch ein mexikanisches Restaurant. |
Salt Lake City |
Temple Area |
Werbebison |
Antelope Island |
Salt Lake Resort |
17. Tag, 19.9.2009 (Motel) |
Wendover - Bricknell (Eric' Abstecher) | 710km |
Dementsprechend
esse ich auch mein Frühstück im Salt Flats Café an der
Interstate Ausfahrt zu den Bonneville Salt Flats. Der
Eintritt von 10$ zu den Salt Lake Flats wird mir als
Ausländer erlassen, gleich hinter dem Kassenbereich geht
es durch eine Salzwasserfurt, danach in die gleißend helle
Wüste. Ich (und alle anderen) kann direkt in den
Startbereich hinein und alle Fahrzeuge anschauen und die
Starts hautnah miterleben. Teileweise unter infernalischem
Gebrülle schießen die Fahrzeuge (Motorräder, Autos,
Lastwagen) hinaus auf die 4 Meilen lange Gerade. Ausfälle
gibt es auch, die rollen dann auf halbem Weg nach links
raus in den Boxenbereich. Die einzige Guzzi, die mitfährt,
betrifft das zum Glück nicht. Sie schafft einen neuen
Rekord, mit originalem Motor und Getriebe 280km/Std.
Respekt! Gegen Mittag mache ich mich wieder auf den Weg. Ich will keinen Interstate fahren sondern durch das Great Basin querbeet wieder nach Süden. Bis Ely ist fast nichts los, ich fahre auf dem Highway 80 bis 90mph. Richtung Bryce ist der Himmel tiefdunkel, und ich fahre auch durch einen kleinen Sandsturm. Aber ich komme gut durch und bin um 18:00 wieder im Motel bei Antje, Thorben und Rieke, die gerade wieder im Pool sind. Ihnen geht es gut, haben die letzten beiden Tage mit Pool, Spielplatz und Spaziergängen verbracht. |
Salt Flats - Healey returns |
Salt Flats - Legende |
Salt Flats - Hot Rod |
Salt Flats - Guzzi |
Salt Flats - Start |
Rakete |
Mandello Meteor |
Zigarre |
Honda CB schnell |
Zielrichtung |
18. Tag, 20.9.2009 (Camping) |
Bricknell - National Bridges NP | 320km |
Wir
kommen erst spät los und bleiben auch gleich im nächsten
Ort (Torrey) noch mal hängen, als wir beim Eis-Kaufen den
Outdoorshop nebenan beglücken und Antje sich einen Ersatz
für ihre schon nach einem Jahr durchgelaufenen Tevas
kauft. Sie probiert diesmal auch die Chaccos, die ich
inzwischen auch trage. Im Capitol Reef NP fahren wir den Scenic drive mit einigen Abstechern entlang bis zum Ende, um noch einen Blick in die sich verengende Schlucht zu nehmen. Wir brechen den Spaziergang hinein aber ab, weil es plötzlich zu regnen anfängt und rennen die letzten Meter angesichts der Warnungen vor Springfluten wieder zum Parkplatz. Durchnäßt steigen wir wieder ins Auto und beim Rückweg überschreite ich unachtsam die Geschwindigkeit und muß mich von einem Ranger ermahnen lassen. Auf dem Weg nach Cainsville machen wir an einer recht desolat aussehenden Hütte mit der Aufschrift "Mesa Market - Bakery" Halt und essen zu unserer Freude richtig gute Sandwiches mit frischen, festen Brot und Ziegenkäse mit Pesto in Sichtweite der sich auf türmenden Mesas, die wie Kathedralen oder Burgen in der Landschaft stehen. Oberhalb des Lake Powells bietet sich der View Point an, von wo wir einen wunderschönen Blick hinunter auf den Lake und den Colorado haben. Auf der Brücke, die wir von oben gesehen haben, kreuzen wir kurz danach den Colorado und fahren bis zum National Bridges NP. Leider müssen wir erfahren, daß der Campingplatz voll ist, aber es wird uns empfohlen in einem der Seitenwegen vor dem Park unser Zelt aufzuschlagen. Da gibt es inoffizelle Ausweichstellen, wo schon andere zelten würden. Wir schauen nach und stellen uns auf eine Fläche mit einem Päarchen mit einem Airstream Campingwagen. Nach einem kargen Mahl kriechen wir müde in die Schlafsäcke. |
Capitol Reef NP |
Capitol Reef NP |
Plateau Berg |
Lake Powell |
Colorado Bridge |
19. Tag, 21.9.2009 (Hostel) |
National Bridges NP - Moab | 270km |
Das
erste Mal ist das Zelt morgens naß. Wir frühstücken erst
in einer Picknick Area im Natual Bridges Park. Es ist
sonnig, aber durch den scharfen Wind, trotz angezeigter
15°C eher kalt. Wir schauen uns die Natursteinbrücken nur
von oben an, nur zur letzten, der Owachomo, steigen wir
runter, um den Bogen über uns am Himmel zu sehen. Auf der 95 fahren wir ereignislos viele Meilen über Blanding nach Monticello, wo wir im Peace Tree Juice Café leckere Sandwichs essen. Auf einer relativ neuen Querverbindung fahren wir zum Newspaper Rock, wo wir die alten Felsmalereien bewundern, die konzentriert auf einem Felsen zu sehen sind. Ansonsten gibt die Stelle aber nichts her. Bei Moab checken wir erst beim Aches NP, ob nicht zufällig doch ein Platz auf dem Campingplatz frei ist - ist aber nicht. So checken wir im Lazy Lizard Hostel am südlichen Ortseingang von Moab ein, wo wir eine Cabin für 35$ beziehen. Das ist eher billig, Cabins sind erstaunlicherweise in der Regel teurer als Motelzimmer. Hier können wir die Küche und alles vom Hostel benutzen, man ist erinnert an alte Jugendherbergszeiten. Thorben sieht das erste Mal länger fern, Zeichentrickfilme, aber nach 20 Minuten will er weinend ins Bett. |
20. Tag, 22.9.2009 (Hostel) |
Moab | 110km |
Wir
bleiben noch eine Nacht, weil wir von hier aus gut den
Arches NP besichtigen können. Wir fangen ganz innen mit
dem Devils Garden an, wo wir bis zum filigranen Landscape
Arch laufen. Die Kletterparty hinauf zum eher
unspektakulären, aber schön gelegenen Navajo Arch und dem
Panoramic Arch mit seiner schönen Aussicht mache ich
allein, da diese Kletterei mit Kleinkindern nicht machbar
ist. Antje schaut sich auf dem Rückweg den Pine Tree und
Tunnel Arch an, die leichter zu erreichen sind. In einer
Picknick Area gibt machen wir Mittagspause. Es ist heute
etwas angenehmer, weil der Wind weniger stark ist. Aber
von der Wärme der vergangenen Wochen sind wir immer noch
weit entfernt. Wir halten danach noch an ein paar
Viewpoints und gehen zum schön gelegenen Desert Arch mit
Wüstencharakter in einer Schlucht. Letzter Höhepunkt sind
die beeindruckenden Windows. Nicht umsonst ist gerade der
Arches NP einer der beliebtesten, weil spektakulärsten
Nationalparks der USA. In Moab kaufen wir alles zum
Grillen und machen abends BBQ bei wieder angenehmen 22°C. |
Landscape Arch |
Panoramic Arch |
Aches NP - Trockenheit |
zum Sand Dune Arch |
North Window |
21. Tag, 23.9.2009 (Camping) |
Moab - Naturita |
290km |
Wir
reisen weiter, fahren vorerst weiter gen Norden zum
Canyonlands NP, wo es durch viele Kurven zum Great View
Point geht. Dort genießen wir die Aussicht und lauschen
den Ausführungen des Rangers, der uns erklärt daß es den
Park eigentlich nur durch den Uranabbau gibt, der die
Infrastruktur geschaffen hat. Unten auf den Fotos kann man
noch die Straßen sehen, die damals "gebaut" wurden. Es
sind nicht viel mehr als Staubpisten. Nach einem Picknick
und mehreren Fotostops fahren wir über Moab (inzwischen
das 6. Mal daß wir dort durchfahren) wieder gen Süden bis
LaSal Junction zur 46, auf die wir Richtung Osten
abbiegen. Über schöne, leere Straßen, sogar eine richtig
ausführliche Serpentinenpassage, fahren wir bis Narita, wo
wir uns auf einem RV Campground einrichten. Das Wetter hat
sich stabilisiert und die Sonne verwöhnt uns weiterhin. |
Canyonlands NP |
Canyonlands NP - Straßen |
Canyonlands NP - Abfahrt |
22. Tag, 24.9.2009 (Motel) |
Naturita - Dolores |
170km |
Wir frühstücken mit dünnem Kaffee aus dem gegenüber liegenden Supermarkt. Die Temperaturen waren grenzwertig des Nachts, aber die Morgensonne wärmt gut durch. Den nächsten Stopp machen wir in Telluride, wo wir eigentlich nur mal die schönen Häuser anschauen wollen. Aber wir bleiben den halben Tag dort hängen, schauen zum Aussichtspunkt für den Wasserfall, nehmen die im Sommer kostenlose Seilbahn über den Berg (ein Erlebnis, von dem Thorben noch Tage später berichtet) und shoppen durch die Outdoorläden, die gerade Schlußverkauf für den Sommer haben. Die Ortskullisse mit den ganzen alten oder auf alt gemachten Häusern ist wirklich schön und wirkt stimmig. Wir essen äußerst lecker und authentisch (laut mexikoerfahrener Antje) im La Cocina de la Luz. Erst um 18:00 kommen wir los und uns geht auf, daß wir in dieser Gegend keine günstigen Motels bekommen werden. Wir fahren also zügigen Reifens weiter hinunter ins Tal nach Dolores, wo wir das Outpost Motel nehmen und im Ponderosa Restaurant noch etwas zu essen bekommen. Auf dem Weg passieren wir den höchsten Punkt unserer Reise mit 10222ft. |
Telluride |
Telluride |
Telluride |
23. Tag, 25.9.2009 (Motel) |
Dolores - Cortez |
160km |
Frühstück
ebenfalls im Ponderosa Restaurant, viel andere
Möglichkeiten gibt es auch nicht. Es ist nicht mehr weit
bis zum Mesa Verde NP, wo wir aber selbst so früh keine
Tickets mehr für die nächste Balcony House Tour bekommen.
Also wird es die 15:00 Tour für 3$/Person. Die Wartezeit
vertreiben wir uns mit einer Runde auf dem Mesa Top loop,
wo wir Square Tower House, Sun Point View und Sun Temple
sehen. Die Laubverfärbung (warum nach Neuengland, wenn es
das bei 25° auch gibt?) macht den Park leuchten in allen
Farben des Herbstes. Die Balcony House Tour bedarf etwas Kletterei und Antje mußte erst einmal testen, ob sie mit Rieke im Tragesack durch die engen Durchgänge paßt. Thorben schlägt sich wacker, nur die hohe 10m Leiter muß er auf meinen Rücken. Die Erläuterungen des Rangers sind ausführlich und gut, die Aussicht bombastisch. Netter Platz für ein Haus, auch wenn der eigentlich Grund wahrscheinlich eher der Schutz vor Mensch und Natur war. In Cortez checken wir nacheinander viele Motels ab, bevor wir uns für das Sand Canyon Inn am Westende entscheiden, daß uns für 54$ inklusive Frühstück das beste Angebot erscheint. Nebenan ist das italienische Restaurant Nero, angeblich das beste in Cortez. Das beste wissen wir nicht, aber es ist auf jeden Fall ziemlich gut. |
Mesa Verde NP - Herbst |
Mesa Verde NP - Überblick |
Mesa Verde NP - Eingeborener |
Square Tower House |
Balcony House |
24. Tag, 26.9.2009 (Camping) |
Cortez - Monument Valley |
100km |
Am
Hovensweep NM geht es vorbei (weil wir die Abfahrt
verpassen) nach Bluff, wo wir Rast im Café unter dem
Twinrock Felsen machen. Wirklich sehen muß man den nicht,
auch nur ein weiterer Stein. Vor Mexican Hat biegen wir
auf die Schotterpiste durch das Valley of Gods ab. Wir
muten unserem Mietwagen schon einiges zu, aber es lohnt
sich. Ähnlich wie im später angeschauten Monument Valley
stehen hier verstreut Steinmonumente mit klangvollen Namen
wie Battleship und Setting Hen. In Mexican Hat machen wir eine Pause mit einer Crushed lemonande, Lemonade mit gecrushtem Eis, sehr lecker. Der "Ort" gibt aber außer Tankstelle, einem RV Campground und einem Restaurant wirklich nichts her. In Goulding erkunden wir uns nach dem Campingplatz, er soll allerdings 27$ kosten. Hier hatte ich das letzte Mal übernachtet. Auf dem Gelände des Monument Valleys kostet es 10$ und ist erheblich kultiger (wenn auch ohne Wasser, deswegen das letzte Mal auch auf dem Campingplatz) mit direktem Blick in das Valley, auch wenn man sich fragt, ob für die 10$ nicht wenigstens die Toilettenhäuschen regelmäßig gereinigt werden könnte (zusätzlich gibt es natürlich eine Parkgebühr). Wir essen beim Visitor Center im komplett chaotischen Restaurant günstig leckere Navajo Tacos und genießen die Aussicht in das Valley bei Abendlicht. |
Trading Post |
Twin Rock |
Valley of the Gods |
Navajo Pizza |
Abendlicht im Monument Valley |
25. Tag, 27.9.2009 (Camping) |
Monument Valley - Wahweap NP |
270km |
Antje
bekommt per Zufall den Sonnenaufgang mit, grandios. Wir
anderen schälen uns erst im Sonnenlicht aus den
Schlafsäcken und frühstücken mit Ausblick. Dann bauen wir
ab und fahren die Tourirunde selber durch das Tal. Es ist
schön, aber irgendwie ist alles schon mal da gewesen. Wir
sind froh nicht die Bustouren mitgemacht zu haben, wo die
Leute auf den Plattformen der Pickups im Staub sitzen. Die Kinder schlafen, und wir nutzen die Zeit in einem Rutsch bis Page durchzufahren in der Hoffnung dort einen Campingplatz mit Zugang zum Wasser zu bekommen (liegt ja direkt am Lake Powell). Der einzige dem nahe kommende ist der Wahweap Campground im gleichnamigen NP. Wir ruhen angesichts der 30°C erst mal aus, fahren zum See und müssen erkennen, daß der "Strand" leer und weit weg vom Parkplatz ist. Im naheliegenden Lone Rock NP kann man wenigstens mit dem Auto bis an den See fahren, man darf auch campen, hat aber keinerlei Annehmlichkeiten wie Wasser oder Toiletten. Ich gehe mit Thorben ins Wasser, das Ufer ist total flach, aber Badefreuden sehen anders aus. Der Wahweap Campground ist mit 23$ nicht einer der billigen und auch das Duschen lassen sie sich noch mit 2$ bezahlen. Wir kochen abends Pasta mit Blick auf den fernen See. |
Monument Valley - Sunrise |
Monument Valley - Frühstück |
Monument Valley Tour |
Monument Valley Tour |
Monument Valley |
26. Tag, 28.9.2009 (Camping) |
Wahweap NP |
90km |
Nach
etwas Suchen finden wir den Lower Antelope Canyon.
Gegenüber dem Führer von letztem Jahr sind die Preise um
5$ gestiegen, inzwischen kostet die "Park Entrance"
6$/Person (ohne Gegenwert, es gibt kein Infomaterial oder
ähnliches) und der Eintritt sagenhafte 20$. Dafür führt
ein schweigsamer bekiffter "Führer" die Gruppe runter zum
Canyon, wo man dann immerhin so lange bleiben kann, wie
man will. Und das lohnt sich. Die sanften
Steinauswaschungen mit den vielen Farben und
Schattierungen lassen auch den letzten Hobbyfotografen den
Akku leerknipsen. Mitknipser erzählen, daß sie den Upper
Canyon deutlich schlechter finden, vor allem ist dort die
Zeit begrenzt. So lassen wir ihn aus. Antelope Point erweist sich badetechnisch auch als Flop, dafür gibt es einen Boat launch so breit wie eine Interstate. Wir akzeptieren, daß der Lake Powell nicht für Badende ist sondern nur für Jetski und Speedboote. Die Mittagspause verbringen wir in Page und fahren dann raus zum im Führer empfohlenen Water Hole Canyon. Wir finden ihn nicht, vermuten daß er geschlossen ist. Auf dem Weg zurück nach Page liegt der Horseshoe Bend, eine Schleife des Colorado Rivers, auf die man von oben runter schauen kann. Der Fußweg vom Parkplatz bis zu dem Aussichtspunkt ist lang und anstrengend, aber es lohnt sich. Der Ausblick ist phantastisch. Abends grillen wir mal wieder bei 30°C. |
Lower Antelope Canyon |
Lower Antelope Canyon |
Lower Antelope Canyon |
Lower Antelope Canyon |
Horseshoe Bend |
27. Tag, 29.9.2009 (Camping) |
Wahweap NP - Grand Canyon NP (Mather Campground) | 270km |
Kurz
nachdem wir losfahren fallen die Kinder in den Schlaf, und
wir nutzen die Gunst der Stunde und fahren bis zum Cameron
Trading Post durch. Dort können wir erstaunlich gut und
preiswert Mittag essen und decken uns mit vielen schönen
T-Shirts ein. Wir biegen von der 89 ab und fahren von
Osten in den Grand Canyon NP (South Rim) ein. Der erste View Point ist der Watchtower, wo wir ebenso wie am Grand View Point Stops machen. Es ist imposante Kulisse, besser als von der North Rim, wo der Blick wegen dem Wald nur örtlich möglich ist. Auf dem Mather Campground checken wir ein und kaufen für das Abendessen im gut sortierten Supermarkt noch Milch und Brot. Der starke Wind macht das Abendessen zu einer kurzen Angelegenheit. |
28. Tag, 30.9.2009 (Motel) |
Grand Canyon NP (Mather Campground) - Flagstaff | 170km |
Das
extrem stürmische Wetter macht keine Lust auf eine zweite
Nacht, das Zelt war die ganze Zeit trotz unserem Platz
mitten im Wald am Schlagen. Wir haben schlecht geschlafen
und frühstücken frierend. Wir wollen den Ranger Trail an
der Bright Angel Lodge mitgehen und finden uns pünktlich
ein. Leider stürzt Antje noch auf dem Vorplatz und der Arm
tut so weh, daß wir sicherheitshalber in die Klinik
innerhalb des Parks fahren und ihn röntgen lassen. Zum
Glück deutet nichts auf eine bleibende Verletzung hin.
Aber wir müssen unser Programm kürzen. Am Market Plaza lassen wir den Wagen stehen und fahren mit dem Shuttlebus zum Mather Point und machen von dort aus den Spaziergang zum Observation Point und staunen immer wieder über die tollen Aussichten. Von dort nehmen wir den Bus zurück zum Parkplatz. Der ganze Park wird verkehrstechnisch gerade umgebaut, in Zukunft soll es kein Individualverkehr mehr geben. Dafür werden Busterminals und mehr Parkplätze gebaut. Thorben interessiert sich allerdings mehr für die Baumaschinen als für den Canyon. Auf dem schnellsten Weg fahren wir nach Flagstaff und finden dort am Ostausgang an der Route 66, die uns noch ein ganzes Stück begleiten wird, das Days Inn mit Indoor Pool. Nebenan essen wir Steak und Shrimps im Sizzlers, ist aber nicht empfehlenswert. Die Shrimps sind deep fried und davon haben wir etwas die Nase voll. Dafür ist das Salat Buffet sehr gut. |
Grand Canyon NP - Watchtower |
Grand Canyon NP - South Rim |
Grand Canyon NP - South Rim |
29. Tag, 1.10.2009 (Motel) |
Flagstaff - Gallup |
210km |
Der
Wind ist etwas abgeflaut, wir fahren nach dem
Wäschewaschen (geht immer recht schnell, Waschgang dauert
in der Regel 20-30 Minuten und der Trocker 30-45 Minuten)
in die Innenstadt, die tatsächlich ganz hübsch ist. Wir
spazieren um den historischen Straßenblock und machen noch
ein paar Schnäppchen in Outdoorläden. Wir wenden uns nach Westen, weil wir von der Ballonfiesta in Albuquerque gelesen haben, die eine ganze Woche jedes Jahr stattfindet. Auf dem Interstate geht es bei strahlendem Sonnenschein und 16°C bis Holbrook, wo wir zum Petrified Forest abbiegen. Der kleine Rundgang am Visitor Center gefällt uns im Nachhinein am besten. Der Petrified Forest View Point gibt nicht viel her, die anderen beeindrucken eher durch die Farben als durch versteinerte Bäume. Den Canyon de Chelly lassen wir ausfallen, da wir spät dran sind und uns die demotivierte und wenig hilfreiche Navajo in ihrer Tankstelle weder sagen konnte ob es noch eine Übernachtungsmöglichkeit vor Chinle gibt noch uns unseren Wassersack füllen wollte. So fahren wir weiter nach Gallup, wo wir am Westende billig, aber nicht gut im Budget Inn Motel unterkommen. Dafür ist das Essen im Olympic Grill nebenan superlecker. |
Petrified Forest NP |
Petrified Forest NP |
Petrified Forest NP |
Petrified Forest NP |
Gen Osten nach Albuquerque |
30. Tag, 2.10.2009 (Motel) |
Gallup - Grants |
190km |
Leider
haben wir über Nacht das offene Fenster vergessen, so
schaffen es die nächtlichen 4°C auch in unser Zimmer. Zum
Frühstück fahren wir die herunter gekommene Route 66 durch
Gallup bis wir auf einmal das El Rancho auf der rechten
Seite sehen, das im Führer als kultig und bei Westernstars
beliebt beschrieben wird. Das Essen ist Durchschnitt, nur
die Preise darüber. Dafür ist die Einrichtung wirklich
stilvoll. Der 602 folgen wir nach Süden bis zur 53, die uns zum El Morro NM bringt. Hier haben sich die Eroberer im Stile der Ureinwohner auf einem Felsen bei einer der wenigen Wasserstellen in der Gegend verewigt. Das ist eine schöne Unterbrechung der eintönigen Fahrt, da es eigentlich zum Interstate keine wirklich Alternative Richtung Albuquerque gibt. In Grant nehmen wir das Motel 6 und gehen mit Thorben noch einmal auf den Spielplatz. Essen diesmal in einem der überall gleichen All-you-can-eat Chinese Buffets für 7,99$/Person (Kinder umsonst). Für ab und zu ist das OK. |
Gallup - El Rancho |
El Morro Rock NM |
El Morro Rock NM |
31. Tag, 3.10.2009 (Motel) |
Grants - Albuquerque |
210km |
Im
Fernsehen schauen wir uns morgens den Massenstart der
Ballonfiesta an, den wir morgen live sehen wollen. Die 90
Meilen bis Albuquerque bringen wir schnell hinter uns,
fahren erst einmal in die "old city", einen Block
pseudo-alter Häuser mit 100% Touristenshopanteil. Einen
Block weiter entfernt gehen wir in das Naturkundemuseum
für 6$/Person und folgen der Entstehung der Welt durch das
Gebäude. Thorben findet Saurier toll. Nach dem Mittag
übernehmen wir das reservierte Zimmer im American Best
Value Inn. Es liegt auch an der alten Route 66, die hier
schön hergemacht ist. Der Nachteil ist, daß es hier viel
los ist und es dementsprechend viel Verkehrslärm gibt. Und
der Pool ist zu, es ist zu spät im Jahr........ Nachmittags fahren wir zur Fiesta (10$ Parken, 6$ Eintritt), um die Racing balloons aufsteigen zu sehen. Wir schauen uns das amerikanische Volksfest an, eigentlich wie überall, nur die Art des Essens ist anders. Die Racing balloons werden zwar aufgeblasen, starten aber wegen dem starken Wind nicht. Wir warten noch das lang andauernde, schöne Feuerwerk ab und stellen uns dann zu den anderen in den Stau. |
Albuquerque |
Ballon Fiesta |
Ballon Fiesta - Racing balloons |
32. Tag, 4.10.2009 (Lodge) |
Albuquerque - Kingston |
360km |
Um
5:30 stehen wir auf und können im Office frühstücken. Um
6:30 sind wir schon auf dem Fiestagelände. Um 7:00 heben
sich die ersten Heißluftballons. Als erstes steigt ein
Ballon mit einer amerikanischen Flagge auf und es wird die
Nationalhymne gesungen - Amerika liebt es pathetisch. Dann
geht es Schlag auf Schlag, Ballon auf Ballon, die
verrücktesten Formen. Um 8:30 ist schon wieder alles
vorbei. Leider steigen nur die letzten bei Sonne auf.
Danach schauen wir uns die Car Show auf dem nunmehr leeren
Gelände an. Sogar eine DS steht dort zwischen den
amerikanischen Schlachtschiffen. Vom Interstate sehen wir einen REI, einen nationalweiten Outdoorshop, und beehren ihn. Aber die Angebote in der kleineren Geschäften unserer Reise waren günstiger. Unsere Mittagspause machen wir an einem Rastplatz, auf dem alle Picknicktische zum Schutz gegen die Sonne in kleinen Häuschen untergebracht sind. Auf der 152 geht es quer durch den Gila National Forest, wo wir per Zufall in Kingsboro die Black Range Lodge finden. Wir finden sie und die Besitzerin auf Anhieb so symphatisch, daß wir uns entschließen länger zu bleiben. |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
Balloon Fiesta |
33. - 34. Tag, 5. + 6.10.2009
(Lodge) |
Kingston |
30km |
Die
Nächte in den Federbetten sind doch erholsamer als diese
ständige Kampf mit dem 3-Laken/Decken System in den
Motels. Wir genießen die Tage, schlendern durch das
30-Einwohner Kingston, das Ende des 19. Jahrhunderts durch
Silberfunde eine reiche Stadt war und dem durch die
Einführung des Goldstandards in den USA über Nacht seine
Lebensgrundlage entzogen wurde. Die Stadt wurde
wortwörtlich abgebaut und heutzutage genießen nur noch ein
paar Einwohner die Abgeschiedenheit und die Lage mitten in
staatlichen Wäldern. Das nahegelegene Hillsboro haben wir
uns auch angeschaut, es ist größer, wirkt aber durch die
Unmenge geschlossener Geschäfte trostloser. Thorben vergnügt sich auf dem Trampolin, dem Billardtisch und dem Fußballkicker. Wir nutzen die Gemeinschaftsküche und essen mit anderen Gästen und der Besitzerin in großer Runde. Es ist wirklich sehr relaxt, solche Plätze hätten wir uns öfters auf der Reise gewünscht. |
35. Tag, 7.10.2009 (Camping) |
Chiricahua NM |
310km |
Frisch
ausgeruht fahren wir auf der kurvigen Strecke bis nach
Silver City. Auf so einer Strecke würde es bei uns von
Motorrädern wimmeln, aber Harleys stellen hier 80% des
Motorradbestandes und die sieht man immer nur in Städten
oder auf den Geraden. Silver City gibt nichts her, einen
Haufen Antiquitäten- und Souvenierläden, aber wir finden
nicht einmal etwas nettes für eine Mittagspause. So fahren
wir bis Lordsburg weiter und essen dort gut im Kranberrys
Familiy Diner und kaufen ein. In Bowie fahren wir vom Interstate ab (die Geisterstadt kurz vorher war wirklich eine, sie war saisonbedingt schon geschlossen) und fahren über den Apache Paß Richtung Chiricahua NM. Die kurzen 10 Meilen Schotterstrecke sind harmlos. Im National Monument ist der Campingplatz erstaunlich gut belegt. Wir sind noch so satt vom Essen im Family Restaurant, daß wir abends nur Kekse und Obst essen. |
36. Tag, 8.10.2009 (Freunde) |
Chiricahua NM - Tucson | 290km |
Nachts
hören wir Tropfen auf dem Zelt, aber morgens ist alles
trocken. Nach dem Frühstück fahren wir hoch zum Massai
Point und laufen einmal um die Spitze. Man sollte
eigentlich meinen, wir hätten genug Steine und
Steinformationen gesehen, aber es sieht immer wieder
anders aus und fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Ein
Stück zurück gehen wir ein Stück den Echo Trail bis El
Grotto, wo Thorben in den Höhlen rumklettern kann. Raus aus dem Nationalpark, raus aus den Bergen und die Landschaft ändert sich total. Es wird flach, trocken und sehr weitläufig. Wir wollten eigentlich nach Bisbee an die mexikanische Grenze und dort in den im Reiseführer erwähnten alten Wohnwagen auf dem Shady Dell Campground übernachten, aber die erstaunliche Auskunft am Telefon ist, daß das mit Kindern unter 10 Jahren nicht möglich sein. So entfällt dieser Abstecher, und wir nehmen den direkten Weg nach Tombstone, wieder über eine Schotterstraße (diesmal 20 Meilen, ebenfalls lockere Fahrt). In Tombstone gehen wir schnell und schlecht etwas essen, um pünktlich zum Shoot-Out um 13:00 dabei zu sein. Als wir allerdings an der Kasse stehen vergeht uns angesichts von 9$/Person + 5$/Kind die Lust an dem Spektakel, vor allem weil man gezwungen ist, ein Kombiticket zu kaufen für andere Sachen die mit Kleinkindern nicht machbar sind. So schlendern wir noch etwas durch Tombstone, sind aber von dem ständigen Ansprechen auf irgendwelche Westernshows eher genervt und entschließen uns kurzfristig nach einem Anruf doch schon nach Tucson zu Freunden zu fahren, die wir besuchen wollten. Anderthalb Stunden später sind wir da und genießen die die nächsten Tage ihre Gastfreundschaft. |
Chiricahua NP |
Chiricahua NP |
Lonesome Ranch |
Tombstone |
37. - 44. Tag, 9. - 16.10.2009 (Freunde) | Tucson |
500km |
Wir
erholen uns von fünf Wochen ständigem Ortswechseln.
Thorben spielt mit Perrin, Rieke strampelt sich einen, wir
besuchen den botanischen Garten, in den Zoo und besuchen
das Desert Museum (sehr empfehlenswert auch im
Vorbeifahren), fahren in das Flugzeugmuseum (sehr schön,
leider ist der Flugzeugfriedhof nur mit festen Touren zu
befahren und paßte nicht in unseren Zeitplan) und fahren
hoch in Mt. Lemmon State Park zum Abkühlen (die
Temperaturen bewegen sich in Tucson um die 30°C). Auch
nutzen wir die Zeit mal gezielt Kleidung zu kaufen zum
Mitnehmen. |
Flugzeug Museum |
Flugzeug Museum |
Flugzeug Museum |
Desert Museum |
Desert Museum |
45. Tag, 17.10.2009 (Motel) |
Tucson - Blythe |
450km |
Obwohl
wir morgens noch alles packen müssen, kommen wir um 11:00
los und fahren in einem Rutsch bis Phoenix durch, wo wir
nach einer Pause entscheiden, daß es für eine Übernachtung
zu früh ist, und wir bis Blythe durchfahren, da bis
dorthin keine Möglichkeiten mehr in der Karte
eingezeichnet sind. Es ist wirklich so, bei 41°C fahren
wir durch die Wüste und die rechts und links aufragenden
Berge an Abfahrten vorbei, die anscheinend für nichts da
sind. In Blythe übernachten wir im Knights Inn und
genießen noch einmal einen Außenpool. |
46. Tag, 18.10.2009 (Camping) |
Blythe - Joshua Tree NP |
220km |
Continental
breakfast im Motel, dann auf dem I-10 weiter zum Joshua
Tree NP. Von der heißen Sonora Desert geht es hinauf in
die 10° kühlere Mojave Desert. Zuerst ist die Wüste eher
bestimmt durch Steinhaufenberge und Kakteen in allen
Formen, aber nach einem Paß stehen die Joshua Trees (wir
würden sie übergroße Yuca Palmen nennen) plötzlich
überall. Erster Stop ist die Stone bridge bei White tank, den Spaziergang dorthin machen wir alle zusammen, aber ich muß noch einiges klettern, bevor ich ihn sehe. In der nächsten Picknick Area machen wir Pause und beobachten die Kletterer, die sich hier austoben. Das ganze Gebiet scheint ein Paradies für Free Climber zu sein. Im Hidden Valley Campground bauen wir unser Zelt auf (10$, weil ohne Wasser). Wir relaxen ein wenig im Windschatten, der Wind ist nämlich brutal aufgefrischt, so daß wir abends auch im Zelt kochen. Mit Thorben gehe ich noch in den Felsen rumklettern, und wir machen mit dem Restholz, daß wir haben, ein letztes Lagerfeuer. |
Joshua Tree NP |
Joshua Tree NP |
Joshua Tree NP |
Joshua Tree NP |
Joshua Tree NP |
47. Tag, 19.10.2009 (Motel) |
Joshua Tree NP - Kernville |
390km |
Es war
eine ruhige Nacht, weil der Wind irgendwann abgeflaut ist.
Frühstück besteht aus Motel-Kaffee (weil wir unseren in
Tucson vergessen haben) und Muffins, eigentlich recht
authentisch. Wir fahren zum Parkausgang nach Joshua Tree,
wo Antje in einem Outdoorladen endlich mal eine nette
Jacke für sich für einen Ausverkaufspreis findet. Wir
wollen weiter die großen Sequoias sehen. Auf der einsamen 247, die über den Hügeln wie eine hingegossene Linie liegt, geht es bis nach Victorville, einer äußerst häßlichen Stadt. Am Flughafen vorbei fahren wir zur 395, die ebenfalls schnurgerade und langweilig (mit starkem Seitenwind) gen Norden führt. In Randsburg, der living Ghost Town, machen wir eine Pause. Ein witziger Ort mit einem brauchbaren Drug Store, wo wir etwas zu essen bekommen. Über Innoykern fahren wir auf landschaftlich schöneren Strecken bis nach Kernville, was ganz nett in den Bergen liegt. Wir können im Garten unserer "Kern Lodge" den Gasgrill mit den gegenüber gekauften Grillgut bestücken. Abends ist der Himmel voller Wolken, aber immerhin sind es bis zum Schluß immer 25°C und mehr. |
Randsburg |
Randsburg |
Randsburg |
48. Tag, 20.10.2009 (Motel) |
Kernville - Three Rivers |
220km |
Der
Morgen ist wieder wolkenfrei und nach einem Frühstück in
der vollständig eingerichteten Küche fahren wir in den
Sequoia National Forest, wo wir den Trail of 100 Giants
aufsuchen und den Spaziergang durch den Wald machen.
Irgendwie denkt man ja, die Sequoias würden den Wald
bilden, aber sie sind verteilt im Wald von Pinien und
anderen Bäumen. Es ist aber trotzdem äußerst imposant,
wenn man zwischen den ganzen "normalen" Bäumen (die
allerdings auch schon riesige Umfänge haben) die eher
rötlichen Sequoias sieht. Sie sind riesig. Mittags machen wir im einzigen Restaurant auf der Strecke nach viel mehr Kurven (nicht Harley geeignet, Schräglagen erforderlich) eine Rast, bevor wir nach noch viel mehr Kurven unten im Tal ankommen und uns entschließen früh in Three Rivers zu bleiben. Wir entscheiden uns für das Lazy J. (im American Best Value Verbund), weil es große Wiesen und Tiere zum Anschauen bietet. |
49. Tag, 21.10.2009 (Lodge) |
Three Rivers - Sequoia
(Montecito Lodge) |
80km |
Das
Office mit dem Zugang zum Frühstück macht leider erst um
9:00 auf. So kommen wir relativ spät los. Antje will die
Crystal Cave sehen, wir buchen die 13:00 Tour am Visitor
Center am Südeingang zum Sequoia NP. Der Weg hinunter zur
Höhle ist ausgebaut aber steil. Ich trage Thorben runter,
später läuft er aber zum Glück alleine wieder hoch. Unser nächster Stop ist Moro Rock, von wo man eine schöne Rundumsicht über den Park hat. Leider erfüllen sich unsere Erwartungen, einzelne Sequoias aus dem Wald heraus stehen zu sehen nicht. Die Zufahrt geht am Tunnel log vorbei, wo ein Tunnel in einen umgefallenen Riesen geschlagen wurde, damit Autos hindurch fahren können. Zum General Sherrmann Tree müssen wir vom oberen Parkplatz laufen, es ist für Thorben ganz schön weit obwohl wir nicht ganz runter laufen sondern nur das Gesamtbild bewundern. So fahren wir erst um 16:15 wieder Richtung Parkausgang. Weit kommen wir nicht, auch hier wird gebaut und man kommt nur alle halbe Stunde durch. Wir sind um 3 Minuten zu spät. Also warten. Als es endlich los geht folgen wir einem Tip eines Rangers, der uns die Montecito Lodge empfohlen hat. Und tatsächlich bekommen wir ein Zimmer für 100$ inklusive allem Essen. Das ganze erinnert an ein Jugendheim, aber es hat Charme und liegt total schön. |
Trail of 100 Giants |
4 Guardsmen |
Sequoia NP |
Sequoia NP - Tunnel log |
General Sherman |
50. Tag, 22.10.2009 (Lodge) |
Sequoia (Montecito Lodge) |
Wir
wollen noch eine Nacht bleiben und verbringen den Tag mit
Spielplatz, Trampolinspringen, Tretbootfahren (umsonst)
auf dem kleinen See und dem Whirlpool. Total gut, auch das
Wetter und das Essen ist mal richtig nett. Urlaub. |
51. Tag, 23.10.2009 (Motel) |
Sequoia (Montecito Lodge) -
San Simeon |
350km |
Nach
unendlich vielen Kurven kommen wir endlich wieder unten im
Tal zwischen genauso unendlich vielen Obstplantagen raus.
Querbeet fahren wir zur 41, die wir gen Westen nehmen. Wir
halten an einer Tankstelle an und es könnte auch mitten in
Mexiko sein. Alle sprechen hier spanisch, es werden vom
Pick Up runter mexikanische CDs verkauft, es gibt
mexikanische Snacks. Dies sind die Arbeiter für die
Obstplantagen, die sich Kalifornien trotz immenser
Wasserprobleme leistet. Es ist eine triste Strecke, die
erst nach dem Interstate durch die langsam ansteigenden
Cettlemen Mountains kurzweiliger wird, immer wieder
aufgelockert durch viele Weinberge. Schließlich sehen wir
den Pazific wieder über den sanften Hügeln. In San Simeon checken wir im Silver Surf Motel ein, daß für einen günstigen Preis den schönsten Pool/Spabereich unserer Reise bietet. Wir machen noch einen Spaziergang am Strand und essen dann super leckere Fischgerichte gegenüber für 58$. |
52. Tag, 24.10.2009 (Motel) |
San Simeon |
25km |
Da wir
sowieso noch einen Tag am Meer bleiben wollten,
entscheiden wir uns noch eine Nacht hier zu bleiben. Wir
schauen uns noch Cambria an, das auf den ersten Blick ganz
nett wirkt, auf den zweiten aber nur touristisch ist.
Getankt werden muß auch noch vor den tankstellenfreien 100
Meilen bis Monterey. Wir gehen an den Strand, aber heute
ist es deutlich kühler als gestern. Diesmal beschließen
wir den Tag nebenan mit einem fulminanten Fischmahl. |
53. Tag, 25.10.2009 (Motel) |
San Simeon - Monterey |
200km |
Mein
Geburtstag. Frühstück mit Kerzen. Danach alles verladen
und bis zum Treffpunkt der Seeelefanten ein paar Meilen
weiter gefahren. Diverse Fotostops später mit wirklich
schönen Aussichten (leider hat der McCay Wasserfall
nur nachmittags Licht) machen wir eine Pause im Rocky
Point Restaurant und essen die schlechteste Clam Showder
der ganzen Reise für horrende 10$. Hier kostet selbst ein
Kids menu, das sich sonst immer zwischen 4$ und 7$ bewegt
sagenhafte 10$. Wir ärgern uns die Pause nicht im Nepenthe
Restaurant früher gemacht zu haben und dem Ratschlag des
Führers gefolgt zu sein. Führer haben auch nicht immer
recht. Im Point Lobos SP (10$) gibt es dann eine richtige Pause, wir schauen auch nach den angeblich gut sichtbaren Seelöwen, können sie aber nur einem Felsen in der Ferne ausmachen. In Carmel fahren wir den teuer aussehenden Ocean View einmal rauf und runter, Clint Eastwood sehen wir aber nicht. In Monterey suchen wir ein Motel und verzetteln uns wegen der ganzen Coupons etwas in der Entscheidungsfindung. Schließlich nehmen wir das Montrey Surf Inn mit einem neu renovierten Zimmer. Nach etwas Suche in der Stadt (der Cannery District macht uns nicht wirklich an) finden wir die nette Taqueria "Fishermans Wife" und essen dort lecker für 40$. |
San Simeon |
See Elefanten Kolonie |
See Elefant |
Highway #1 |
Highway #1 |
54. Tag, 26.10.2009 (Motel) |
Monterey - San Franzisco |
270km |
Wir
wollen eigentlich noch einen Tag an der Küste bleiben und
dann rüber nach San Franzisco zum Flughafen. Aber es kommt
etwas anders. Wir überlegen ganz kurz, ob wir in Monterey
noch Whale Watching machen, aber können uns nicht so recht
entschließen, weil nicht Wal-Hochsaison ist. Wir wollen
lieber der Vollständigkeit halber (eigentlich wegen Antje,
ich habe sie ja schon gesehen) die Redwoods sehen. Wir
fahren bei Santa Cruz ins Hinterland zum Roaring Camp, um
Thorben mal eine Dampflokomotivenfahrt zu gönnen. Aber
leider geht die Dampflockfahrt erstens nicht durch den
angrenzenden Redwood Park und zweitens kommen wir erst
pünktlich zur Fahrt mit der Diesellok an, die wollen wir
aber nicht. Immerhin können wir nach einer Pause direkt in
den Henry Cowel Redwood SP rüberlaufen und gehen den
Rundweg. Ebenso wie die Sequoias imposant. Auf dem Highway #1 geht es weiter entlang der Küste. Wir halten bei ein paar Kürbisfeldern (Halloween naht), die teilweise mit Riesenrahmenprogamm locken, aber unsere Suche nach etwas Nahrung mit Kürbisinhalten bleibt erfolglos. Wir essen eine Kleinigkeit in Half Moon Bay, finden den Ort aber so öde, daß wir uns entschließen doch jetzt schon nach San Franzisco zu fahren. Die Motelsuche (wir wollen in der Nähe des Flughafens, aber möglichst ohne Lärm unterkommen) entwickelt sich als eine etwas langwierigere Geschichte. Wir finden erst nach Einbruch der Dunkelheit etwas brauchbares, das Vagabound Inn direkt an der Oakland Bay mit Blick auf die Landebahn. Das ist nur bedingt laut. Das Essen im Mexikaner nebenan ist ebenfalls gut. |
Henry Cowell Redwood SP |
Kiter an der Pacific Küste |
55. Tag, 27.10.2009 (Motel) |
San Franzisco |
100km |
Morgens
packen wir erst einmal, um einen Überblick über unser
Gepäck zu bekommen. Dank dem geliehenen Koffer der Freunde
aus Tucson bekommen wir alles unter. Da nun etwas Luft
ist, gehen wir noch einmal in die nahegelegene Shopping
Mall, wo Thorben fast zwei Stunden Spielplatz genießt
während Antje einkauft. Um das touristische nicht zu vernachlässigen fahren wir dann über die Golden Gate Bridge, die bei unserem ersten Versuch leider im Nebel lag und fahren den Scenic drive bis zum Bunker Hill bei schönstem Sonnenschein hinauf. Wir steigen sogar auf den Hügel noch rauf, aber der Ausblick ist nicht wesentlich besser. In Sausalito schauen wir uns das Gezeitenmodel des Engineering Corps an, aber durch fehlende Action ist es nicht so interessant. Wir müssen noch einmal 2 Gallonen tanken, um wieder zurück zu kommen, weil man den Wagen am besten mit ganz leerem Tank abstellt. Eigentlich müßten wir auf dem Rückweg über die Brücke zahlen, aber da wir mit mehr als zwei Leuten im Wagen sitzen gelten wir als voll-besetzt und können umsonst passieren. Abends gehen wir in dem nebenan gelegenen kultigen Elephant Restaurant Essen und schlagen noch mal richtig zu mit Fisch und Steak. Empfehlenswert. |
Golden Gate Bridge |
Golden Gate Bridge |
Blick aus dem Hotelzimmer zur Startbahn |
56. Tag, 28.10.2009 |
San Franzisco - Harxheim |
9150km |
Nach
dem finalen Packen fahren wir schon um 10:30 bei 18°C und
Sonnenschein zum Flughafen. Die Mietwagen Rückgabe ist
problemlos, auch die Erstattung des Geldes für den
Ölwechsel. Eigentlich vermieten sie einem die Gepäckwagen,
die vom Flughafen rüber kommen, für den Rückweg für 4$,
aber Antje hat Glück und findet einen einfach
abgestellten. Beim Einchecken weisen wir nochmals auf eine benötigte Babyschale hin, die Frau am Schalter muß erst einmal ein wenig umschichten, was nur teilweise klappt, und sie uns auffordert den Rest am Gate zu machen. Am Gate bekommen wir wenigstens alle Plätze in einer Reihe vor der Wand, wo es bei Lufthansa eine einhängbare Babyschale gibt. Wir fliegen aber mit dem Star Alliance Partner United. Nach dem Start wird nach dreimaliger Aufforderung eine Babyschale gesucht und schließlich gefunden - es ist ein Kunstledertasche aus dem letzten Jahrtausend. Rieke weigert sich dort auch nur eine Minute drin zu liegen, vor allen Dingen, weil wir sie nicht vor uns einhängen können sondern vor unsere Füße stellen müssen. Wir müssen Rieke fast den ganzen Flug über im Arm halten. Antjes vegetarisches (rückbestätigtes) Essen ist auch nicht vorhanden, ebensowenig wie Kinderessen. Eine Katastrophe. Dazu kommt noch eine Stunde Verspätung wegen Triebwerksproblemen in San Franzisco. Ein böses Schreiben an die Lufthansa wegen ihres Partners wurde nur mit belanglosem Blabla beantwortet. Also immer darauf achten, mit wem man wirklich fliegt. In Frankfurt schnell das Gepäck eingesammelt und mit Taxi nach Hause schnell nach Hause. Das Haus ist dank der Heizungssteuerung warm. Es ist nämlich eklig nebelig. November in Deutschland. |
REISEN MIT KINDERN Im Prinzip haben unsere Kinder alles besser mitgemacht als wir gedacht haben. Rieke hat entgegen unseren Befürchtungen die ganzen Strecken im Kindersitz schlafend, von ihrem Bruder bespaßt oder mit ihrem Tier spielend verbracht. Da wir beide Kinder in die zweite Reihe "verbannt" hatten, war kein Augenkontakt mit uns möglich. Thorben hat auch alles gut mitgemacht, er hat die Fahrt entweder mit Anschauen von Büchern, Spielen mit Autos oder Frage-Antwort-Spielen mit uns verbracht. Aber es kamen auch Anmerkungen von ihm wie "ich will nichts mehr anschauen" (Parks, Steine, Brücken) oder der Ausdruck der Freude, zu Hause wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen (auch wenn es wegen dem Jetlag dann doch noch zwei weitere Nächte bei uns waren). Die Woche Erholung und Pause bei den Freunden in Tucson war auf jeden Fall nötig, auch für uns. Wir sind zusammen 9463km gefahren, ich bin auf dem Salt Lake City Abstecher noch einmal 1450km dazu. Wir haben für Thorben dort ein paar Spielsachen wie Bagger und Lastwagen gekauft, mit denen er immer wieder seine Zeit verbrachte. Das ist auch nötig, weil sonst nicht einmal auf den Campingplätzen Spielereien möglich sind. Die mitgenommenen Bücher haben ihn auf Dauer nicht beschäftigt und wir haben in Amerika keine gefunden, die wir ihm kaufen würden. |
AUSRÜSTUNG Unser VauDe SlyFox Zelt hat uns auch auf dieser Reise begleitet. Für eine kleine Familie reicht es, da man an das Fußende der Kinder die Sachen ablegen kann. Das Aufbauprinzip hat es uns angetan, aber vom Abspannen finden wir es ziemlich schlecht, da oft Außen- an Innenzelt anliegt. Als Kocher haben wir nach unseren MSR Benzinkochern jetzt mal einen zweiflammigen Gaskocher (Primus Twin Stove), um mal ohne Vorheizen und Dreck etwas zu kochen. Er hat sich beährt, er ist so problemlos wie ein Kocher sein kann. Allerdings haben wir doch etwas Suchen müssen, um die passenden Kartuschen zu bekommen. Wir haben auch nur 250gr. Kartuschen gefunden, die 400gr, die es hier gibt, gibt es drüben anscheinend kaum/garnicht. Wir hatten unsere Sommerschlafsäcke mit, die allerdings teilweise an die Grenze kamen. Thorben hatten wir einen Nordisk Frodi gekauft, der ihn auch dann noch warm gehalten hat. Rieke hat in ihrem Babyschlafsack geschlafen und Antje hat sie bei Kälte mit zu sich rein genommen. Die große Kühlbox ist für Amerika ein Muß, um alles kühl zu halten bei 30-40°C Außentemperatur. Als Kamera hatten wir die Fuji F100fd mit8GB SDHC Karte mit. Ich bevorzuge die Fuji wegen ihrer guten Lichtempfindlichkeit. Das Zoom Objektiv (10fach) ist für alle normalen Belange ausreichend, das Zoom mit 28mm Anfangsbrennweite ist auch deutlich besser als die normalerweise verwendeten 35mm. Wir haben 1500 Bilder mitgebracht, die locker auf die Karte gepaßt haben. Ich habe aber unterwegs schon immer sortiert. Nur das Batterieleben ist nicht befriedigend, meine alte F20 hält eher doppelt so lange. Zum Glück hatte der Wagen eine normale 110V Steckdose, von der ich nach drei Wochen auch rausgefunden habe, wie sie angeschaltet wird. Wir hatten keinen Buggy dabei, sondern außer den Autokindersitzen nur noch zwei Tragegestelle. Das Manduca Tragegestell haben wir für Rieke benutzt. Den Ergo Baby Carrier hatten wir für Thorben dabei und haben ihn in schwierigen Fällen/langen Etappen getragen. Den Manduca empfinden wir als angenehmer, weil er leichter ist und einem nicht so heiß darunter wird. Als Führer hatten wir uns für den Reise Knowhow "USA-Der Westen" entschieden und haben das auch nicht bereut. Natürlich kann er nicht alles in Ausführlichkeit bearbeiten, aber die Routentips und Kurzbeschreibungen waren in der Regel sehr hilfreich. Vor allem hat er sich auch mit Campinplätzen auseinander gesetzt, was in den meisten anderen Führern nur sehr stiefmütterlich behandelt wird. |
FAHRZEUG Unseren Minivan haben wir über Drive FTI (Frosch Touristik International) gebucht, die wir über billiger-mietwagen.de als günstigsten Anbieter gefunden haben. Man sollte genau auf die Versicherungssumme achten. Wir haben uns auch an den Bewertungen der Autovermieter orientiert, da die Vermittler (wie FTI) teilweise mit mehreren zusammen arbeiten. Wir haben Alamo ausgesucht und waren sehr zufrieden mit dieser Wahl und der Abwicklung durch Drive FTI. Unser Wagen war ein Dodge Grand Caravan, den wir uns in der Garage aussuchen konnten. Wir haben ihn gewählt, weil er nur zwei Einzelsitze in der zweiten Reihe und drei umklappbare in der dritten Reihe hatte, was für unsere Kleinen die bessere Lösung war. Wir konnten hinter der zweiten Reihe alles flach umlegen und hatten eine Riesenladefläche. Der Benzinverbrauch bewegte sich zwischen 10 und 13 l/100km, der Schnitt über alles war 10,6 l/100km. Zum Ende hin funktionierte die Fernentriegelung immer schlechter, der Reifendrucksensor zeigte konstant Fehlermeldungen an. Wie alle Mietwagen war er mit Automatik und Klimaanlage ausgerüstet. Das angebotene Navigationsgerät haben wir nie vermißt, die Orientierung in Amerika ist ziemlich einfach und der Rand McNally Atlas in der Target Edition für 5,99$ statt original für 13,99$ reicht eigentlich. Wir sind froh, die Kindersitze mitgenommen zu haben, da sie oft für 5$/Tag vermietet werden. Das lohnt sich schon bei einen 3-Wochen Urlaub. |
ÜBERNACHTUNG Wir haben eine Kombination von Zelten und Motels für Übernachtungen gehabt (von den 55 Übernachtungen neun in Tucson, 15 im Zelt und der Rest im Motel). Im Motel schlief Thorben mit seinem Vater und Rieke mit ihrer Mutter im Bett, wir haben bis auf einmal im Double Rooms bekommen, die mit ca. 1,4m breit genug sind dafür. Der Nachteil war, daß Thorben immer erst schlafen wollte, wenn wir das Licht ausgemacht haben. So sind wir alle immer relativ früh ins Bett gegangen. Das war beim Zelten nicht viel anders, weil die Dämmerung schon um 18:00 einsetzte und um 19:00 war es eigentlich stockdunkel. Die Motels haben uns zwischen 45$ und 135$ gekostet (mit Tax), sie waren eigentlich durchweg akzeptabel, nur das Budget Inn in Gallup würden wir nicht wieder nehmen (die wirklich netten sind unten in den Links). Man sollte sich die Zimmer anschauen. Genossen haben wir auch die Pools und Spas/Jaccuzis, die öfters zu den Hotels gehörten. Es war immer wieder schön, nach einem Tag im Auto noch einmal ins Wasser zu springen. Zum Ende der Reise war sie aber oft wegen end-of-season geschlossen und nicht viele Motels haben indoor-pools. Meist bieten die Frühstück an - continental breakfast, was sich in der Qualität und Umfang oft sehr unterscheiden. Mit der Zeit bekommt man mit einem Blick in die Frühstücksecke einen Eindruck, ob es morgens verschweißte Minimuffins mit Kaffee oder mehr gibt. Wirklich empfehlen können wir die Black Range Lodge in Kingston und die Montecito Lodge im Sequoia NP. Das Motel 6 bietet ansonsten brauchbaren Standard zu niedrigen Preisen. Am Wochenende steigen die Preise immer an. Gezeltet haben wir meist in den National- oder State Parks, die meist (wenn überhaupt) nur über fließend kalt Wasser und Toilette verfügten (Duschen manchmal in einer Station). Das schöne bei den Campingplätzen ist, wie auch bei manchen Motels, daß es überall Grillstellen gibt. Wenn man also Feuerholz dabei hat, kann man abends immer Lagerfeuer machen und versuchen zu Grillen. |
KOSTEN Rieke hat noch keine Flugkosten verursacht, Thorben hat 70% gezahlt, so kamen wir mit dem Lufthansa Special auf 1700¤. Der Mietwagen kostete 1855¤ und eine Tankfüllung, die einem immer teuer verkauft wird. Für Benzin haben wir insgesamt 565¤ bezahlt, der günstigste Gallonenpreis (3,84 l) waren 2,09$ der höchste 3,61$. Kalifornien ist am teuersten zum Tanken, Arizona war im Schnitt am günstigsten. Der durchschnittliche Benzinpreis war 49c/Liter, was für ein Vergleich zu Europa. Alle anderen Kosten für Essen, Eintritte und Übernachtung (alles andere halt) summieren sich auf 4434¤, hier sind unsere Einkäufe für zu Hause aber schon raus gerechnet. Wenn man die Zeit in Tucson (8 Tage) mal heraus nimmt, sind wir mit ca. 87¤/Tag unter unserer Planung von 100¤/Tag geblieben. Dabei geholfen hat uns auch der enorm gute Dollarkurs, der sich über den ganzen Zeitraum zwischen 1,45 und 1,50$/¤ bewegte. Wir hatten 2000$ in cash mitgenommen (alte Dollares und vorher getauscht noch für 1,37$) und die auch bis zum Ende der Reise aufgebraucht, hatten aber alle Restaurantbesuche, Tankungen und andere Ausgaben mit Karte bezahlt (alleine wegen dem besseren Kurs). Für die Campingplätze haben wir zwischen 7,50$ und 23$ bezahlt. Die privaten Plätze wie KOA sind normalerweise deutlich teurer (um die 30$). Frühstück amerikanisch (also Eier, Toast, Hash Browns) kosteten ab 4$ aufwärts pro Person, im Restaurant haben wir zwischen 35$ und 45$ immer bezahlt (inkl. Trinkgeld), dabei war teilweise auch ein Kids Menu für 4-7$ dabei. In der Regel hat Thorben aber bei uns mit gegessen. Fastfood kostet den gleichen Betrag wie bei uns, aber eben in $. Ordentliche Hamburger mit Beilagen im Restaurant summieren sich auf 7-9$, sind aber ihr Geld eher wert. Wenn man sich etwas nach Angeboten bei Kleidung umschaut, kann man richtig gut einkaufen. Jeanshosen für Kinder zwischen 3 und 8$, Levis für Erwachsene für 30$. Wir haben einiges mit zurück gebracht. Gleich zu Anfang haben wir den Interagency Paß für 80$ gekauft, der sich bei Eintrittsgeldern zwischen 10$ und 25$ bei uns auch wirklich bezahlt gemacht hat. Teilweise wird er auch in den State Parks anerkannt, in der Regel eher nicht. Eric Thane November 2009 |
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