DS Urlaub
2.0
Mit der Citroen DS an die Ardechè und
den Atlantik
Den Kindern gefiel der Roadtrip letztes Jahr
so gut, daß mein Vorschlag eines weiteren dieses Jahr auf
Zustimmung stieß. Das Ziel solle dieses Jahr die Ardechè und
der Atlantik sein. Auch wollten wir dieses Jahr zu viert los,
die Freundin meines Sohnes wollte auch mit. Das war das
endgültige Aus für Camping, da schon letztes Jahr eine Tasche
auf dem Rücksitz mitreisen mußte. Dafür kam ein neu gekauftes
SUP in den Kofferraum, was mit vier Taschen zusammen paßte.
Am Montag früh geht es los. Die ersten Unterkünfte bis zum
Atlantik habe ich schon vorgebucht, das ist auf dem Computer
zuhause leichter als auf der Fahrt. Heutiges Ziel ist Besancon, wo
wir das Hotel du Nord in der Stadt mit einem
Vierbettzimmer haben (95€). Meinen Sohn habe ich für 100€
zusätzlich auch als Fahrer versichert, er fährt die erste Etappe,
unterbrochen nur durch einen kurzen Einkaufsstop vor der Grenze,
bis Colmar. Kurz nach 15:00 kommen wir nach 430km schon in
Besancon an. Der Wagen darf gegen Gebühr in einem nahen Innenhof
parken. Bei schönem Wetter schlendern mein Sohn und ich durch
Besancon, die Mädels haben Shopping zur Tagespriorität erhoben. Am
Doubs essen wir "französische" Tacos, lecker und viel. Abends
hängen wir bei beginnendem Regen im Zimmer ab.
Frühstücken können wir in einer nahen Boulangerie. Dann Wagen
gepackt und wieder auf die Straße Richtung Süden. Es ist bedeckt,
ein gutes Fahrwetter. Bis Lyon geht es über Land, um die Stadt
herum ist die Autobahn umsonst. Nur unterbrochen von einem
Boulangerie Stop mit belegten Baguettes kommen wir am Nachmittag
in St Julien de Peyrolas an und können eine Ferienwohnung (Gites
de Kaki) beziehen, die im Souterain des Hauses einer älteren Dame
ist. Sie ist sehr schön ausgestattet und bietet auch einen
Außenbereich, den wir aber nicht wirklich nutzen, weil es Mücken
gibt. Nach dem Einkaufen kümmern wir uns um das Abendessen in Form
von Baguette und Beilagen. Heute waren es 415km.
Wir haben hier vier Nächte = drei
volle Tage Zeit für die Gegend. Morgens buchen wir als erstes
einen Kajak Trip, ganz tapfer entscheiden wir uns für die 24km.
Den ersten Tag will ich den Kindern die Archechè von oben zeigen,
und wir fahren die Panorama Strecke nach Vallon Pont d'Arc,
unterbrochen von diversen Foto Stops. Am Pont d'Arc lasse ich die
Kinder nur kurz raus für Fotos, fahre weiter und drehe und sammle
sie wieder auf, da der Parkplatz voll ist. Wir haben wieder
schönes, sonniges Urlaubswetter. In Vallon essen wir recht lecker
Burger in einem Campingplatz Restaurant bevor es noch ein wenig
Kultur gibt. Eine knappe Stunde südlich liegt die Pont du Gard,
ein römisches Aquädukt aus dem 1. Jahrhundert, das immer noch fast
vollständig erhalten ist. 9€ Parken berechtigt uns zu einem
Besuch. Imposante Bilder entstehen. In der Unterkunft essen wir
heute nur Baguette, Käse und Paté. Die DS Elektrik muckt, aber ich
habe es selbst verursacht, indem ich ein loses Kabel am Radio
unvorsichtig an Masse gehalten habe. Ein Ersetzen von Sicherungen
bringt alles wieder ins Lot.
Wieder mal ein frühes Aufstehen ist notwendig. 7:00 müssen wir
raus, damit wir um 8:00 am Kajak Verleih sind. Mit Einweisung und
Transfer dauert es dann aber doch bis 10:00 bis wir auf dem Wasser
sind. Wir unterbrechen die 24km durch diverse Plansch- und
Springstops, aber am Ende zieht es sich ziemlich trotz mehrerer
Stromschnellen. In einer stoßen meine Tochter und ich an einen
Stein und kentern. Der Verlust von einer Adilette und einer
Sonnenbrille ist aber noch zu verschmerzen. Es bewährt sich meine
neu gekaufte wasserdichte Hülle für das Handy. Wir sind alle
ziemlich geschafft. Bei dem nahen Supermarkt erwerben wir Flip
Flops als kurzfristigen Ersatz der Adiletten. Im Ort gibt es nur ein
kleines Restaurant, das aber auch Pizza togo bietet. Das nehmen
wir.
Heute gibt es mal wieder endloses Ausschlafen. Mein Sohn
und Freundin holen Croissants und Baguette vom Bäcker im Ort. Nach
dem Frühstück fahren wir an den Plage La Souze bei St Martin
d'Ardeche. Parken kostet 5€, Strand gibt es nicht wirklich, nur
Kiesel, aber hier können wir das SUP rausholen und nutzen. Als die
Kinder sich um 15:00 ausgetobt haben, stellen wir wieder mal fest,
daß es auch in dieser Touri Gegend die strengen Mittagsessenzeiten
gibt. Es gibt nichts Warmes zu essen. So essen wir Baguette mit
Käse in der Unterkunft und pflegen ein wenig unsere Sonnenbrände.
Unseren letzten Abend hier verbringen wir in St Martin d'Ardechè,
wo wir am Fluß essen gehen und danach auf dem Wehr noch eine Foto
Session im Abendlicht machen.

Abends haben wir schon vorgepackt. Nach Müllentsorgung und
Durchkehren fahren wir ohne Frühstück los, halten 20 Minuten
später im nächsten Ort. Mein Sohn fährt, er findet DS Fahren
super. Mittags gibt es wieder Panini und belegte Baguettes auf dem
Weg. Bei Millau werfen wir noch einen Blick hoch zur höchsten
Autobahnbrücke Europas und machen ein paar Fotos. Ein paar
Kilometer weiter ist der nächste Stop Roquefort, das Heimatdorf
des gleichnamigen Käses. Bei Societe nehmen wir für eine kleine
Gebühr an einer Führung auf Französisch teil. Zum Glück gibt es
noch das Erklärungsblatt auf Deutsch. Viel von der Herstellung zu
sehen gibt es aber nicht, es ist gerade keine Saison für die
Herstellung.
Auf dem Weg prüfe ich auf Verdacht nach, ob unser Ibis Centre Gare
in der LEZ = Zone crit d'Air liegt und finde meinen Verdacht
bestätigt. Die Auskunft des Hotels ist schwammig, wir sollten nur
reinfahren, die Polizei kontrolliert nicht so oft. Wir haben
Glück, wir sehen keine Polizei und können nach 330km auf dem
abgesperrten Parkplatz parken. Die zwei Doppelzimmer kosten uns
55€/Zimmer, ein guter Preis für die Lage. Wir können in 20 Minuten
in die Stadt gehen, schlendern noch ein wenig herum und genießen
die Abendsonne an der Garonne. Es ist eine lebhafte
Studentenstadt, auch hier am Fluß ist es voll. Die Kinder essen
wieder Panini, ich lasse sie alleine zum Hotel zurück gehen und
nehme in einer Bar Coeur du Canard gebraten mit Rotwein - lecker.
Am Sonntag den 27. Juli geht es weiter
Richtung Westen. Unser nächstes Ziel ist das Meer. Die Strecke ist
langweilig, mein Sohn genießt es trotzdem. Auf dem letzten Drittel
haben wir sogar Regen. Aber als wir nachmittags das Mobilhome auf
dem Platz Les Dunes de Contis Siblu beziehen, strahlt
wieder die Sonne. Zum Strand sind es 5km (hierher waren es nur
240km) und am Contis Plage kann man sogar umsonst parken. Wir
stürzen uns in die Wellen des Atlantiks. Es ist nur ein kleiner
Stück Strand zum Baden freigegeben wegen der hohen See. Nach einer
guten Stunde sind alle geschafft, es kostet viel Kraft gegen die
Unterströmung anzukämpfen. Ich habe der Wasserhülle für das Handy
auch hier vertraut und kann im Meer tolle Aufnahmen machen.
Ausgehungert gehen wir in das am Strand liegende La Cabane und
essen überraschenderweise nicht nur günstig sondern auch gute
Burger. Danach schlendern wir durch den Touristenort und lassen
uns zum T-Shirt Kauf verführen. Ich kaufe mir eines von Coast of
the Sea - kurz COTS (ausgesprochen etwas vulgär, aber mit einem
schönen Stoff). Auf dem Platz duschen wir nur noch und relaxen.
Heute wollen wir die große Düne von Pilat
sehen und fahren deswegen nach dem Frühstück los. Eine knappe Stunde später sind wir dort. Auch
hier kostet das Parken 9€. Danach folgen wir der Menschenmasse und
erklimmen die Düne. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf das
Meer. Das letzte Mal waren wir 2016 mit den Kindern hier auf dem
Weg nach Spanien. Das ist auch schon fast 10 Jahre
her. Auf dem Rückweg führt uns ein kleiner Schlenker über eine Kartbahn,
wo wir zwei Sessions mit den Competition Karts für 25€/Session
buchen. Das macht richtig Spaß, zieht sich aber im Endeffekt auch
bis 18:00. In Contis Plage kaufen wir noch eine neue Sonnenbrille
für die Tochter auf dem Markt und gehen essen. Den Kindern
schmeckt das Curry Huhn aber nicht, weil dort ein ganzer Schenkel
am Stück drin ist. Die Jugend ist heutzutage gewohnt es
mundgerecht zubereitet zu bekommen. Meine Moules Frites schmecken
mir ausgezeichnet, genauso wie uns allen das Eis für (in
Frankreich) recht günstige 2,50€/Kugel. Mein Vorschlag für eine
Sonnenuntergangssession wird angenommen, und wir gehen noch mal
zur La Cabane, wo wir auf das Untergehen warten.
Am zweiten Tag kaufe ich für die
Kinder den Fun Pass des Campingplatzes, der zum Nutzen des Pool
Bereiches berechtigt. Aber die Kinder sind enttäuscht, nach zwei
Stunden kommen sie zurück. Die 19€/Person haben sich nicht
gelohnt. Nach einem Imbiss aus dem Campingplatz Laden fahren wir
wieder an den Strand und bummeln danach noch einmal durch Contis
Plage bevor wir sehr lecker im Chez Rene essen. Abends gehen wir
noch zur Bar, weil es dort noch 10 Minuten freies WLAN gibt. Der
dritte Tag beginnt mit Regen und etwas Motivationslosigkeit. Aber
schließlich entschließen sich die Kinder für den Jungle Park,
einen Kletterpark auf dem Weg zum Strand. Für 22€/Person können
sie hier unbegrenzt auf fast 10 Routen klettern. Um 15:00 ist die
Luft raus, wir machen im Mobilhome eine Pause bevor wir zu einem
abschließendem Strandbesuch aufbrechen. Ich spaziere den Strand
entlang, die Tochter sonnt sich und mein Sohn&Freundin gehen
zum Leuchtturm und in den Ort. Um 19:30 gehen wir auf dem
Campingplatz frisch geduscht essen. Ich hatte Plätze reserviert
für das Paella Essen. Allerdings bin ich der einzige von uns, die
anderen essen Fisch&Chips oder Fleisch&Pommes. Die Paella
ist eindeutig die bessere Wahl.
Am Donnerstag machen wir uns auf den
Rückweg. Ich hatte vorher mit den Kindern gesprochen, und sie
waren auch interessiert Schlösser an der Loire zu sehen. So habe
ich Hotels in Tours und Sens vorgebucht und wir fahren zum
Frühstücken nach St Julien. Dann geht es Richtung Norden. Bis zur
Autobahn geht es, dann haben wir um Bordeaux herum zähfliessenden
Verkehr. Querbeet geht es schneller. Erstes Ziel ist das Schloß
von Ussé. Als klar wird, daß wir Eintritt schon für die
Außenbesichtigung zahlen müssen ist der Enthusiasmus bei Thorbens
Freundin begrenzt. Wir sparen uns die 18€ und fahren weiter nach
Villandry, wo wir uns für 8,50€ die Gärten anschauen können. Um
18:30 beziehen wir das Maisonette Vierbettzimmer im B&B für
76€. Das nahe Centre Commercial bietet nichts zum essen, so folgen
wir der Empfehlung der Rezeption und gehen mit 10% Discount ins
Del Arte in die andere Richtung. Wir nehmen das Menu und sind alle
sehr zufrieden. Beim Essen spreche ich nochmal an, ob weiteres
Interesse an Schlössern besteht. Dabei kommt heraus, daß die Luft
sozusagen heraus ist und es auch nicht schlimm wäre, wenn wir
direkt nach Hause fahren. Ich schaue nach und kann das Hotel in
Sens noch stornieren. Alle akzeptieren einen harten langen Fahrtag
morgen, und wir gehen bald ins Bett.
Nach einem guten Frühstück in der nahe liegenden Bäckerei starten
wir schon um 8:00 gen Osten. An Orleans und Fontainbleau fahren
wir vorbei bis zur Mittagspause in der kleinen Bar Le Guevet
nördlich von Troyes, wo wir nach etwas Diskussion (die
Kinder sind etwas unschlüssig, ob alles schmecken kann) das Menu
für 17,90€ nehmen. Es gibt Terrine Lapin, Steak Haché und danach
ein Gouteau bzw. eine kleine Käseauswahl. Alle sind zufrieden und
mehr als gesättigt. Bis Sainte-Menehould bringt uns mein Sohn
querbeet, dort tanken wir noch einmal und nehmen dann aus
Zeitgründen die Autobahn Richtung Saarbrücken. Hinter Verdun
erwischen uns schwerste Gewitter, die die Geschwindigkeit
drastisch reduzieren. Bis Freyming kostet die Autobahn 13€, dort
kaufen wir noch einmal alles mögliche ein und laden die DS richtig
voll. Dann geht es nur noch stramm zurück nach Mainz, wo wir nach
750km um 20:00 ankommen.
Das waren 3.350km mit meinen Kindern im Oldtimer durch Frankreich.
Dieses Mal waren wir mehr Richtung Westen unterwegs. Im Nachhinein
ist ihnen nicht klar, was ihnen am besten gefallen hat - das
Kanufahren und schwimmen in der Archecheè, die Städte, die wilde
Brandung des Atlantiks, die Düne von Pilat, Millau oder Roquefort
oder das Kartfahren oder Klettern oder..... Es war auf jeden Fall
ein ausgefüllter Urlaub für alle und hat allen gefallen. Das SUP
war nur für die Ardechèzu gebrauchen, der Atlantik war zu wild.
Die Göttin hat einwandfrei durchgehalten. Bis auf einmal habe ich
immer Super Plus getankt, der Preis schwankte um 1,71€/Liter, der
Verbrauch meiner Göttin bewegte sich immer deutlich unter 9
Liter/100km. Am Atlantik habe ich einen halben Liter LHM und Öl
nachgefüllt. Die Temperatur war immer in den angenehmen
Spätzwanzigern, ganz anders als zuhause, wo es die ganze Zeit
geregnet hat. Wir hatten dagegen nur einmal auf dem Weg zum
Atlantik Regen und die schweren Gewitter auf dem Heimweg.
E. Thane
August 2025