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Die PIRANHA Zündanlage

Die Piranha Anlage ist eine einfache Zündanlage ohne Zündzeitpunktverstellung, wobei die vorhandenen Unterbrecher durch Lichtschranken ersetzt werden. Die Fliehkraftverstellung bleibt vorhanden und regelt weiter die Frühzündung.

Der Einbau

Hier beschreibe ich mal von Grunde auf den Einbau der Anlage, wobei der Motor immer von vorne im Uhrzeigersinn gedreht wird.

Vorbereitungen

- Zündkerzen raus
- Ventildeckel ab
- Lichtmaschinendeckel ab
- Verteilerdeckel ab
- Sichtstopfen aus der Kupplungsglocke raus
- Kontakte von der Grundplatte abschrauben
- Zündspulen links und rechts kennzeichnen
- Lichtschranken auf Grundplatte montieren
- Unterbrecher ersetzt den Nocken mit Markierung ROT auf die Kerbe
- Alle Anschlüsse nach Piranha Schaltplan zusammen stecken

ACHTUNG

Obwohl die neuen Piranha Zündungen mit den drei Kabeln grün, rot und weiß wie der originale Kabelbaum ausgestattet sind, existieren auch genug alte, die noch die Kabel in gelb, lila und weiß haben. Kein Beinbruch - weiß entspricht weiß, gelb rot und lila grün.

Die Zündung sollte man nie allzu lange anlassen, weil die Zündspulen sich durch den Stromfluß aufheizen und durchbrennen können.

Durch Drehen des Verteilers verstellt man die Zündung des linken Zylinders, durch Drehen der Grundplatte die des rechten Zylinders.

Dementsprechend ist die Lichtschranke am Kabelende die für rechts, die andere oben sitzende die linke.

Die Zündung erfolgt beim Verlassen des Unterbrechers der Lichtschranke, dies ist der Punkt, der mit der Markierung auf der Schwungscheibe übereinstimmen sollte (Einstellung mit Prüflampe).

Die Einstellarbeiten sollten in einer Garage oder ähnliches ohne direkte Sonneneinstrahlung geschehen, diese beeinflußt die Lichtschranken.

Leuchtet die Prüflampe zu früh, dann Verteiler in Uhrzeigersinn drehen, leuchtet sie zu spät entgegen Uhrzeigersinn drehen.

Um das Spiel durch die Nockenwellensteuerung zu eliminieren sollte man vor dem Prüfen immer den Motor ein Stück (30° reichen) zurück drehen und dann noch mal im Uhrzeigersinn ansetzen.

Dreht man zu oft den Verteiler hin und her, kann man die Dichtung am Fuß desselben beschädigen und sie wird undicht – unschön und doppelte Arbeit.

Wenn man sich schon die Arbeit macht (das hoffentlich letzte Mal), sollte man sicher sein, das die OT Markierung stimmt. Hat man gerade die Möglichkeit, kann man sie auch mit Hausmitteln neu ermitteln (siehe Totpunkt).

Wenn man die Arbeit macht, kann man in dem Atemzug auch den Verteiler einmal rausnehmen, um zu überprüfen, ob der Niet, der am unteren Ende die Welle mit dem Nockenwellenzahnrad verbindet, noch fest ist. Ansonsten einfach noch einmal Nachschlagen. 
 

Zuerst Einstellen des linken Zylinders

- Zylinder links auf OT stellen (d.h. Ventile müssen beide geschlossen sein), dazu die
   Methode zum Ventile Einstellen aus der Wartungsanleitung nehmen
- Prüflampe an die linke Zündspule (Kabelfarbe normalerweise grün) und Masse an die Batterie
- Bei richtiger Drehrichtung zeigen sich immer folgende Markierungen nacheinander:
    1.  1 ist Frühzündung, d.h. max. Zündverstellung durch die Fliehkraftgewichte
        (Überprüfung ist nur durch Stroboscope möglich)
    2.  2 ist Zündzeitpunkt im Leerlauf (Überprüfung mit Prüflampe)
    3.  S/D ist OT links und rechts
- Motor langsam mit eingeschalteter Zündung im Uhrzeigersinn drehen
- Prüflampe muß bei 2. anfangen zu leuchten (s.o.)
- Das stimmt natürlich in 99.9% aller Fälle nicht – also muß man einstellen
- Mit Spezialwerkzeug oder abgewinkeltem 13er und ½ Zoll Verlängerung Halteschrauben
  des Verteilers lösen
- Motor auf Markierung 2. Stellen
- Verteiler langsam so drehen, daß Lampe leuchtet
- Spiel aus dem Nockenwellenantrieb nehmen, indem der Motor ein Stück zurück und
  dann noch mal im Uhrzeigersinn gedreht wird
- Nochmals Einstellung überprüfen – Schrauben anziehen
- Nochmals Einstellung überprüfen – in der Regel verändert sich schon durch das Anziehen
  die Einstellung
- Der Rest ist Ausprobieren, wieder und wieder und dabei nicht die Markierung auf
  dem Schwungrad vergessen
 

SONDERFALL – der Deckel paßt nicht mehr oder Verteiler stößt beim Drehen an den Rahmen oder Zylinder

Klemmbügel vom Verteilerfuß wegschwenken, Verteiler vorsichtig herausziehen, Unterbrecher etwas in die nötige Richtung drehen und Verteiler wieder in die Verzahnung hinein drücken. Der Unterbrecher wird sich wieder etwas drehen. Dann den Klemmbügel wieder umlegen und Schrauben wieder anziehen.
 

Einstellen rechter Zylinder

- Prüflampe an rotes Kabel der rechten Zündspule
- Punkt 2. vom rechten Zylinder überprüfen
- Einstellen der Lichtschranke durch Verdrehen der Einstellplatte auf der Grundplatte des Verteilers
- Bei mir paßte die Einstellung erst durch Auffeilen der Löcher (wenn das nicht reicht, überprüfen ob das Tauschen der Grundplatten der Lichtschranke hilft, die beiden sind nämlich unterschiedlich)
- Man hat zusätzlich etwas Spiel in der Befestigung der Grundplatte auf dem Verteiler
  (Deckelauflage beachten)

FERTIG