3. Bericht
4. Bericht
So kann es auch gehen

Als ich im Frühjahr 2000 meinen Bericht über die Überholung meiner Guzzi mit Hilfe der Firma Dynotec an die Motalia schickte, tat ich das ja noch ganz arglos mit dem Hintergrund zu zeigen, daß eine originale Guzzi auch leicht 200.000km und mehr erreichen kann. Bei der Überholung kam ich wieder auf die Firma Dynotec zurück, die, zwar inzwischen geführt von Jens Hofmann, schon bei früheren Aktionen sehr gute Arbeit geleistet hat. Auch jetzt war ich mit der Arbeit sehr zufrieden, auch wenn mir die besserwisserische und oft beleidigende Art von Jens etwas auf den Zeiger ging. Aber was solls, sagte ich mir, diese Zusammenarbeit ist ja absehbar. Meine Zufriedenheit hatte ich auch im Artikel für meine Begriffe zum Ausdruck gebracht.

Anscheinend nicht für Jens, er wollte mehr Zuspruch, und den meinte er sich holen zu müssen über einen recht beleidigenden Leserbrief in der darauffolgenden Motalia. Der offizielle Grund war für ihn, daß ich angeblich an seinen Worten über die 42er Krümmer zweifelte und im Bericht geschrieben hatte, daß bei der enttäuschenden Leistungsmessung sie nicht gewußt hätten, wo sie anzufangen hätten.

Dies soll nicht eine Minderung der Leistungen der Firma Dynotec sein, die im übrigen nicht nur aus Jens Hofmann besteht, sondern einen Hinweis wie mit Kunden umgegangen wird, die gerade gute 11.000DM bei dieser Firma gelassen hatte. Die Mails mit den ganzen persönlichen Sticheleien, die ich in der Zwischenzeit erhalten habe, spare ich mal aus.

Als erstes ist unten eine Kopie des Leserbriefes (original siehe hier) von Jens Hofmann zu finden. Darunter ist mein Leserbrief zu finden und angehängt meine Kommentierung von Jens' Leserbrief. Eine Antwort auf meine gleichlautenden Kommentierung an Jens oder eine Entschuldigung für die Angriffe gab es natürlich nicht.

Etwas eigenartig finde ich auch sein Verhältnis zu meinem Arbeitgeber, der Firma Opel, das hier schon anklingt, bei diversen anderen e-mails aber sehr viel deutlicher wird. Ganz gleich wie er zu Opel steht, ist es immerhin die Firma, die das Geld gezahlt hat, das er verdient hat. Und dies war auch das letzte Geld, das er aus dieser Quelle über mich bekommt. Mich macht es generell stutzig, wenn jemand  dermaßen über Händlerkollegen oder Kunden öffentlich herzieht. Wer sich noch mehr am Stil des Mr. Guzzi ergötzen will, kann auch seine persönlichen emails an mich lesen.


Auszug aus der MOTALIA Nr. 132 

2.) Gefreut habe ich mich über den 200.000 km Artikel von Eric Koch über seinen Motor. Schade nur, daß er nicht erwähnte, daß diese neuwertige Nockenwelle, die er noch weiter verkaufen konnte, eine 7006 von uns war!!!!!
Lustig ist auch die ganze Darstellung des Umbaus in dem Artikel: Dieser akribische Opel Ingenieur hat mich ein dreiviertel Jahr bevor die Überholung anstand, angefangen, mit E-Mails zu bombardieren, damit auch ja alles da sei, wenn's soweit wäre. Während der ganzen Planung hat er mir von seinen wunderbaren Drehmomentkrümmern vorgeschwärmt, und ich habe wirklich alles versucht, damit er die Dinger wegschmeißt (Dirk und Gerd übrigens auch). Es hat nichts genutzt. Es kam immer wieder die Fahrbarkeit bei 2.000 U/min. Wir haben ihm Diagramme gezeigt und weitergeredet ... nichts. Erst bei der Leistungsmessung (wir wußten schon, wo anfangen) hat er es dann eingesehen, daß ein gut zusammengestellter Motor eben auch seine  Peripherie braucht, genauso wie eine Nockenwelle nicht für alle Motoren gut ist.
Nachdem die ganze Bearbeitung mit 92 mm schon unter Dach und Fach war, fragte ich, ob die Guzzi nach so vielen Kilometern nicht doch die besten Kolben und Zylinder verdient hatte??? Da ging dann alles wieder von vorne los, anderer Massenausgleich, Welle erleichtern usw., denn 460 g Kolbengewicht bei 95 mm Bohrung ergeben einen ganz anderen Motor. Ach ja, und wie er dann noch ein paar Teile vergessen hatte, habe ich sie abends bei ihm privat vorbeigebracht, damit er noch am Wochenende alles zusammenbauen konnte. Ich dachte immer, die Leute freuen sich darüber, aber anscheinend sind Haltbarkeit, Leistung und Service doch nicht genug, den Hersteller zu erwahnen. 
Wir haben Eric auch fahrwerkstechnisch beraten mit den Öhlins-Dämpfern, Geometrie, Nedämptung für den Kardanantrieb - eben alles, was wir aus dem Rennsport gelernt haben, und das Rad am Boden zu halten und Komfort und Grip auf welligen Landstraßen zu verbessern.
Was tut der Kunde?? Er kauft da, wo die Teile 50DM billiger sind!!! Vielleicht sollten die Leserauch mal darüber nachdenken und vor allem bedenken, daß wir nicht dazu da sind, die Zuhause bereits vorgefaßte Meinung zu bestätigen. Unsere Erfahrrung beruht aus hunderttausenden (auch selbst) gefahrenen Kilometern, jeder Menge Rennsport, vielen ingenieursmäßigen Arbeilen und viel Spaß am überlegenen Konzept.
Viele Grüße an alle, die sich Mühe geben,
Jens Hofmann, Dynotec GmbH

Leserbrief in MOTALIA Nr. 133

In der Ausgabe 133 habe ich einen Leserbrief von Jens Hofmann in Bezug auf meinen Artikel "200000km 1000S" in Motalia 132 gelesen. Es ärgert mich, hier ein Gemisch aus persönlichen Angriffen, Unwahrheiten und verdrehten oder unvollständigen Tatsachen zu lesen, die ich gar nicht erst kommentieren möchte. Wenn Jens sich oder die Firma Dynotec bei der Lobverteilung zu kurz gekommen sieht (was meiner Meinung nach nicht der Fall war und auch nicht meine Absicht war), sollte er sich - auch im Hinblick auf die Herkunft der 7006 - die Berichte in den Motalia 64 und 88 durchlesen, die alle vorherigen Arbeiten (diese aber noch unter seinem Vorgänger Stefan Leiber) beschreiben.

Ich habe nichts gegen sachliche Kritik, verstehe aber nicht die persönlichen Angriffe , der ich mich hier ausgesetzt sehe. Beim nächsten mal werde mir überlegen, zu welcher Firma ich mit viel Geld und "vorgefaßter Meinung" (sprich eigener) hingehen werde, um danach als Kunde nicht wieder auf diese Weise bloßgestellt zu werden. Ich wünsche allen enthusiastischen Hobbyschraubern, die sich Mühe geben, weiterhin viel Spaß.

Eric Koch

KOMMENTAR

Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, auf den Leserbrief von Jens im einzelnen einzugehen. Die persönlichen Sticheleien lasse ich mal außen vor:

  • zur Herkunft der 7006 sollte sich Jens Hofmann doch mal die Hefte 64 und 88 durchlesen, die in zwei Berichten die bisherigen Arbeiten beschreiben (allerdings noch unter seinem Vorgänger Stefan Leiber), bevor er sich hier versucht, fremdes Lob selber abzuholen.
  • die e-mails: "bombardieren" impliziert eine beständige Aktion, was nicht der Fall war. 1998 habe ich die Firma Dynotec nach ihrer Meinung zu 82er Kurbelwellen gefragt, wovon mir eine angeboten wurde. Auf ihren Hinweis hin habe ich die Welle prüfen lassen und wegen Rissen zurückgegeben - Punkt. Nach der Rückkehr aus Amerika nahm ich wieder Kontakt wegen einer Durchsprache der Überholung auf - Ende!
  • zu den Krümmern: Jens hat mir davon vorgeschwärmt, ich habe immer wieder nach Vergleichskurven gefragt und habe keine zu sehen bekommen. Da die ganze Aktion schon weit über das finanzielle Limit hinaus geschossen war, hatte ich gesagt, ich will erst mal die 48er behalten. Er hast zwar weiter gelästert, aber mir vorgeschlagen, ich solle doch mal die anderen Abstimmkrümmer fahren, wenn ich zur Abstimmung komme (Dirk und Gerd waren hier nicht involviert). Ich kam zur Abstimmung und da nur Dirk da war, der von dieser Abmachung nichts wusste, hat er sie erst einmal auf die 48er abgestimmt. Dann ging es auf die Rolle mit dem bekannten Ergebnis. Dirk sagte, das könnte an allem in der Peripherie liegen (Piranha, Abdeckung Lufikasten, Krümmer). Da hatte ich vorgeschlagen, wie von Jens angeboten, doch mal die angebotenen 42er zu nehmen und wir haben sie in der Mittagspause umgerüstet (leider mit Gewalt, siehe letzter Bericht). Danach das bekannte Ergebnis.
  • die Bearbeitung für die 92er hatte Jens vielleicht bei der Durchsprache der Aktionen allenfalls auf dem Papier schon unter Dach und Fach, er hatte ja noch nicht einmal ein Teil in der Hand. Er überzeugte mich davon, daß außer den größeren Zylindern und Kolben keine zusätzlichen Kosten anfallen, weil alle anderen Maßnahmen schon für die "kleinere" Lösung anfallen. Es hat ihn wahrscheinlich viel Arbeit gekostet, die 1500DM für die 92er zu streichen und gegen 3500DM für die 95er zu ersetzen.
  • die Teile, die er mir abends vorbei gebracht hatte, waren die Stößelstangen, die er nachträglich angefordert hatte, weil er vergessen hatte zu sagen, daß sie für den Umbau gekürzt werden müssen. Es war Postversand ausgemacht. Nebenbei gesagt, war er auf dem Weg zu seiner Freundin, die einen Kilometer von mir entfernt wohnt, sehr großzügig!

  • Die fahrwerkstechnische "Beratung" beschränkte sich auf die Öhlins und die Bridgestone Reifen, über die wir uns unterhielten. Angesichts des Preises schreckte ich vor einer sofortigen Entscheidung zurück, kaufte sie aber einiges später bei einem Händler in der Nähe, um die nochmalige Fahrt zu sparen. Ich weiß nicht, wie Jens auf die 50DM kommt, aber wie auch immer, niemand braucht  wohl zu erklären, wo er was zu welchem Preis kauft.
 
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